Schick ist er geworden, der Anbau mit 24 Einzelzimmern am Pflegeheim St. Antonius – eine offizielle Übergabe soll aber erst später erfolgen. Foto: Kommert

Der Anbau ans Triberger Pflegeheim St. Antonius ist nach einigen Verzögerungen inzwischen fertiggestellt. Die ersten Bewohner sind eingezogen. Eine offizielle Übergabe war wegen Corona allerdings noch nicht möglich.

Triberg - "Eine Einweihung des Erweiterungsbaus mit 24 Einzelzimmern des Triberger Pflegeheims St. Antonius in der Schulstraße wird es vorläufig nicht geben", sagt Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel als Vorsitzender des Trägervereins, des Sozialwerks Schwarzwald im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Grund seien unter anderem die derzeit durch die Pandemie bedingten Einschränkungen.

Bauarbeiten begannen bereits 2018

Bereits im Jahr 2018 begannen die Bauarbeiten für die Erweiterung des Pflegeheims St. Antonius – 24 Einzelzimmer sollten entstehen. Dafür mussten beispielsweise die ehemalige Kapelle und die katholische Bücherei weichen. Eigentlich war bereits im Frühjahr 2020 mit der Einweihung gerechnet worden, allein Mängel am Bau der alten Räume ließen diese Träume vorzeitig platzen.

Stattdessen mussten zunächst dicke Anker für den Neubau sowie eine solide Mauer zur Abstützung der darüber liegenden Bergstraße betoniert werden, was allein schon jede Menge Zeit kostete. Allerdings war bereits der Beginn der Bauarbeiten problematisch, denn zunächst galt es, den Altbau zu ertüchtigen, dabei lag der Fokus auch darauf, den Brandschutz auf Vordermann zu bringen.

Bäder wegen Grenzschließung nicht rechtzeitig geliefert

Dann klemmte es mit dem Rohbauunternehmer – und schon im vergangenen Jahr musste dann Corona-bedingt ein weiterer Aufschub beim Anbau in Kauf genommen werden: Die Bäder, die jeweils als fertiger Einbausatz in Italien montiert worden waren, konnten wegen der Grenzschließung durch die Pandemie nicht rechtzeitig geliefert werden.

"Die Badeinheiten wurden in Italien komplett angefertigt und kamen dann per Lastwagen – allerdings wegen der Grenzschließungen deutlich später als geplant", hatte damals Strobel als Vorsitzender des Sozialwerks Schwarzwald betont. Doch es sollte noch schlimmer kommen: Noch Anfang Juni 2021 plante man die feierliche Übergabe der 24 neuen Einzelzimmer für den 1. Juli. Doch auch der großzügig dimensionierte Anbau des Pflegeheims blieb von den Auswirkungen der Corona-Krise nicht verschont. Diesmal war es die Materialknappheit beim Baumaterial.

Gesamtvolumen von rund 5,5 Millionen Euro

Dabei sah es in den vergangenen Wochen zunächst so aus, als könnte der riesige Anbau mit einem Gesamtvolumen von rund 5,5 Millionen Euro tatsächlich bis Ende Juni fertiggestellt werden – bis dann im entscheidenden Moment die Materiallieferungen ausblieben. Ein Zustand, den man in der Wasserfallstadt nicht nur beim Pflegeheim kennenlernen musste: Auch bei der Umgestaltung des Kurgartens herrschte längere Zeit materialbedingt Baustopp. Er selbst habe bei heimischen Lieferanten seinerzeit versucht, Druck zu machen, betont der Bürgermeister. Und er musste feststellen, dass "die tatsächlich nichts da haben", erzählt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

"Wir hoffen nun, dass wir bis Ende September fertig sind und dann die Heimaufsicht zur Freigabe einladen können – und dann wird es hoffentlich ab dem 1. Oktober zügig vorangehen", hatte Heimleiter Norman Herr noch im Sommer geäußert. Tatsächlich wurde im Oktober letzte Hand angelegt, doch noch fehlte die Genehmigung durch das Landratsamt.

"Diese lag dann Mitte November vor, doch die Infektionszahlen mit strengen Regeln und die Infektionen im Haus selber ließen es nicht zu, dass man da irgendetwas Offizielles hätte durchführen können", erklären Strobel und Herr gemeinsam. Tatsächlich seien mittlerweile sieben Bewohner aus dem Altbau umgezogen, und auch der erste Neuzugang sei bereits im Haus. Bis Weihnachten kamen mindestens fünf weitere Bewohner dazu, wie die beiden Verantwortlichen vor den Feiertagen bereits ankündigten. Damit sei dann mehr als die Hälfte der Zimmer belegt.

Offizielle Übergabe im Frühjahr geplant

"Wir werden abwarten, bis das Haus ganz voll ist und wir Corona einigermaßen im Griff haben – dann wird es irgendwann im Frühjahr eine offizielle Übergabe des Hauses geben", zeigt sich der Bürgermeister hoffnungsvoll.