So haben die Städte und Gemeinden im westlichen Schwarzwald-Baar-Kreis gewählt.Foto: © photocrew – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Analyse: Christdemokrat hat gegen Grüne kaum eine Chance / Nur zwei Bezirke gehen an die CDU

Die Grünen sind auch im westlichen Schwarzwald-Baar-Kreis die großen Sieger dieser Wahl. Kandidatin Martina Braun gewinnt in jeder der sechs Gemeinden die meisten Stimmen. Die SPD erreicht indes in keiner Kommune zehn Prozent.

St. Georgen/Furtwangen/Triberg/Vöhrenbach/Königsfeld/Schonach/Schönwald/Gütenbach. Das Wahlergebnis der sechs westlichen Gemeinden spiegelt im Wesentlichen den Trend im Landkreis sowie im Bundesland wider: In jeder Kommune erhält Martina Braun (Grüne) die meisten Stimmen, teilweise weit abgeschlagen von der Konkurrenz.

Im Heimatort von Karl Rombach, der in diesem Jahr für Raphael Rabe (CDU) Platz gemacht hat, zeigt sich indes die Sympathie für die Christdemokraten. Rabe holt in Schonach mehr als 30 Prozent der Stimmen und liegt somit nur knappe vier Prozentpunkte hinter Braun. Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich in Triberg. Doch insgesamt schafft es Rabe lediglich in zwei Wahlbezirken – Briefwähler eingeschlossen – mehr Stimmen als die Kandidatin der Grünen zu ergattern: im Vöhrenbacher Stadtteil Langenbach sowie in Furtwangen-Rohrbach.

Während sich die CDU in den sechs Kommunen den zweiten Platz sichert, pendelten sich AfD, SPD, und FDP im Mittel rund um zehn Prozent ein. Hier und dort gibt es Abweichungen.

AfD-Mann Martin Rothweiler sichert sich beispielsweise besonders viele Stimmen im Bereich Winterberg/Untertal in Schonach. Mehr als 20 Prozent der dortigen Wähler wollen ihn im Landtag sehen.

Die Wahlbeteiligung schwankt

Sozialdemokrat Nicola Schurr fährt in Schonach sein persönlich schlechtestes Wahlergebnis im westlichen Schwarzwald-Baar-Kreis ein. Mit Ach und Krach schafft er es dort über die fünf Prozent hinaus. Sein bestes Ergebnis erreicht er in St. Georgen, wo er knapp zehn Prozent der Wählerschaft von sich überzeugen konnte. Doch auch hier landet er lediglich auf Platz vier – hinter Braun, Rabe und Bonath von der FDP.

Letzterer kann vor allem in St. Georgen-Oberkirnach, Furtwangen-Neukirch und Vöhrenbach-Urach mit seiner Agenda überzeugen: Der Liberale schafft es, in diesen Stadtteilen mehr als 20 Prozent der Wählerstimmen auf sich zu vereinigen.

Der Kandidat der Linken, Bernhard Thriene, muss sich mit wenigen Stimmen zufrieden geben. Selten schafft er es über die fünf Prozent hinaus.

In puncto Wahlbeteiligung gibt Triberg im Vergleich zu den anderen Kommunen im westlichen Schwarzwald-Baar-Kreis mit 58,4 Prozent das schlechteste Bild ab. Doch auch in den Gemeinden Vöhrenbach und Schönwald konnten weniger als 60 Prozent der Bevölkerung mobilisiert werden. Generell zeigt sich allerdings, dass im Corona-Wahljahr weniger Menschen ihr Kreuzchen setzten als bei der Landtagswahl 2016.

So auch in Königsfeld, wenngleich die Werte dort noch immer die besten des gesamten Landkreises sind. Nachdem der Kurort bereits bei der Landtagswahl 2016 mit einer sehr guten Wahlbeteiligung glänzte, sank diese nun von mehr als 76 auf knapp 72 Prozent.

Dabei macht der Kurort seinem grünen Image alle Ehre: Im Ortsteil Erdmannsweiler gewann Kandidatin Braun beispielsweise fast 50 Prozent der Wähler für sich – ihr bestes Ergebnis in einem Wahllokal im westlichen Kreisgebiet. Nur bei der Briefwahl in Gütenbach und Furtwangen konnte die Grüne noch mehr Stimmen einfangen.