Der Ankermieter für den neuen "Württemberger Hof" in Balingen steht fest: Die Drogeriemarktkette dm wird an der Bahnhofstraße eine Filiale eröffnen. Spannend ist nun die Frage, wer die weitere Handelsfläche im Erdgeschoss des markanten Gebäudes belegen wird.
Balingen - Dass es dm werden könnte, darüber war zuletzt immer wieder spekuliert worden. Nun steht es fest. Das erklärte Wolfgang Eberhart, Geschäftsführer der Binsdorfer Bauprojekta, die den neuen "Württemberger Hof" baut, am Mittwoch. Die Drogeriemarktkette werde im Erdgeschoss zur Bahnhof- und zur Mörikestraße hin rund 740 Quadratmeter Verkaufsfläche einrichten.
Nachteil: keine Parkplätze
Für das Objekt und für Balingen sei das ein Erfolgsmeldung, sagten Eberhart und Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Der neue "Württemberger Hof" sei, so Reitemann, neben dem geplanten Stadthaus (früher Querbau) sowie der Aufhübschung des Bahnhofsvorplatzes ein wichtiges Puzzlestück bei der Neugestaltung des Bahnhofsumfelds. Mit dm sei ein attraktiver Mieter gefunden, schon lange habe man versucht, den Drogeriemarkt nach Balingen zu holen. Dass am "Württemberger Hof" nicht, wie an anderen Standorten sonst üblich, zahlreiche Parkplätze für Kunden zur Verfügung stehen, sei für dm kein Hinderungsgrund gewesen, so Eberhart weiter – im Gegenteil: Die attraktive Lage habe am Ende überzeugt.
Derweil hob Oberbürgermeister Reitemann das Risiko hervor, das die Bauprojekta eingegangen sei: Die Bauarbeiten für das Großprojekt starteten im Oktober 2020 – zu diesem Zeitpunkt stand der Ankermieter noch nicht fest. Üblicherweise läuft es andersherum, am Bahnhof aber drängt wegen der anstehenden Neugestaltung des Vorplatzes und mit Blick auf das magische Balinger Datum – Gartenschau 2023 – die Zeit.
Im Gespräch mit weiteren Mietern
Für den zweiten großen Handelsbereich im Erdgeschoss des neuen Gebäudes – insgesamt rund 680 Quadratmeter Verkaufsfläche – stehen der oder die Mieter derweil noch nicht fest. Eberhart sagte, diesbezüglich sei man in Gesprächen mit möglichen anziehenden Nutzern: etwa den Biomärkten denn’s und Alnatura oder der Supermarktkette tegut.
Parallel und alternativ plane man einen sogenannten "Food-Shopping-Court", in dem sich etwa Bäcker, Metzger sowie kleinere Einzelhändler mit interessanten, auch gastronomischen Angeboten ansiedeln könnten. Am neuen und verkehrsberuhigten Bahnhofsvorplatz wolle man insgesamt die Aufenthaltsqualität steigern und das Areal zu einem attraktiven Stadteingang machen.
Über den Händlern sind im ersten und zweiten Obergeschoss des "Württemberger Hofs" zur Bahnhofstraße weitere Gewerbeeinheiten vorgesehen, etwa für Büros oder Praxen. Darüber sowie im rückwärtigen Bereich entstehen nach derzeitigem Planungsstand 19 Wohneinheiten mit Größen zwischen 45 und 120 Quadratmetern; sieben davon sind laut Eberhart schon reserviert.
