Umstrittene Plattform auf dem Killesberg. Mehr Bilder in unserer Bildergalerie. Foto: Peter-Michael Petsch

Proteste gegen die neue Plattform oberhalb des Naturdenkmals Rote Wand am Killesberg.

Stuttgart - Noch ist es eine freie Sicht auf braune Erdhügel dies- und jenseits der Straße Am Kochenhof. Doch bald schon soll von der jüngst fertiggestellten Aussichtsplattform auf dem Killesberg der Blick der Besucher über die neu gestaltete Grüne Fuge des traditionsreichen Höhenparks schweifen.

Jetzt wurde die Aussichtsanlage an der Landenbergerstraße von Bezirksvorsteherin Andrea Krueger und Volker Schirner, Leiter des städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamts, sowie Erhard Bruckmann, Vorsitzender des Verschönerungsvereins, ihrer Bestimmung übergeben. 54.000 Euro kostet die Plattform, die oberhalb des Naturdenkmals Rote Wand liegt.

Der Verschönerungsverein gab 15.000 Euro, mit denen unter anderem vier Jungbäume und zwei Hinweistafeln finanziert wurden. „Die Plattform ist sehr wohlproportioniert und entspricht historischen Bildern“, lobte Gartenamtschef Schirner Größe und Gestaltung des Bauwerks, das nach Plänen der Landschaftsarchitekten Pfrommer und Roeder aus Stuttgart sowie Rainer Schmidt aus München realisiert wurde.

Anwohner halten Plattform für eine überdimensionierte Anlage

Rund ein Dutzend Anwohner sah dies völlig anders. Mit Protestplakaten demonstrierten sie gegen die ihrer Meinung nach überdimensionierte Anlage, die mit ihren Betonbauteilen nicht ins Landschaftsbild passe. „Zuvor war hier eine kleine Grünanlage mit altem Baumbestand“, sagte Anwohner Georg Gullatz. Seit die großen Bäume gefällt seien, dringe der Verkehrslärm nun viel lauter ins Viertel, klagte eine Anliegerin. „Als Anwohner wurden wir nicht gefragt, ob wir eine solche Betonplatte wollen“, sagte Gullatz.

Volker Schirner wies Kritik zurück: „Es gab etliche Informationsveranstaltungen.“ Vereinsvorsitzender Bruckmann bezeichnete die Protestierer als Minderheit im Quartier. Laut Schirner ist die Eröffnung der Plattform erst „die Ouvertüre zu einem größeren Musikstück“. Am 6. Juli soll das neu gestaltete Entree des Killesbergparks feierlich eingeweiht werden.