Seit zehn Jahren gibt es den Treff im ehemaligen Güterschuppen / Sozialpädagogin Kati Nestler ist auch Freundin

Von Steffi Stocker

Althengstett. Selbst wenn es geschlossen ist, dient das Jugendhaus als Treffpunkt in der Bahnhofstraße. Seit zehn Jahren ist der ehemalige Güterschuppen ein Domizil für junge Leute und hat sich längst zu einem zweiten Zuhause entwickelt.

So jedenfalls äußern sich die Jugendlichen in einem Gästebuch anlässlich der Überraschungsparty, die für Kati Nestler zum zehnjährigen Dienstjubiläum ausgerichtet wurde. Noch bevor die Sozialpädagogin im Oktober 2001 ihren Dienst antrat, hatte der Trägerverein Jugendtreff Althengstett das Domizil ausgebaut. "Er entstand aus einer Elterninitiative, die etwas für Jugendliche auf die Beine stellen wollte", erinnert sich Vorsitzender Lothar Kante an die Gründung 1997.

Im ehemaligen Raiffeisengebäude, dem heutigen Kindergarten stand dem Verein ein Raum zur Verfügung. "Schnell wurde uns klar, dass wir einen Ansprechpartner mit Verlässlichkeit brauchen", berichtet Kante von der Entwicklung. Nach Anfangsjahren mit provisorischer Betreuung, überzeugte ein mit dem Kreisjugendring erarbeitetes Konzept schließlich Verwaltung und Gemeinderat. Und so konnte die beim Verein angesiedelte Stelle realisiert werden. "Drei ehemals besuchende Jugendliche engagieren sich inzwischen im Vereinsvorstand", berichtet der Vorsitzende.

Offene und geschlossene Gruppe, Mädchenangebote, Ferienprogramm und viele weitere Aktivitäten beleben heute das Angebot. "Legendär sind unsere Discos "Blacknight" in der Festhalle", erinnert Nestler. Nicht nur davon schwärmt auch Eros Brighina. "Es ist wie eine offene große Familie", unterstreicht der 23-Jährige den Vorteil, einen kontinuierlichen Ansprechpartner zu haben. Da hilft er dann schon gerne auch einmal, wenn es im Jugendtreff anzupacken gilt. "Sie hat einen hervorragenden Draht zu den Jugendlichen", attestiert Kante der Sozialpädagogin, Beraterin und verständnisvolle Freundin zu sein, deren Autorität akzeptiert sei.

Der Beleg dafür findet sich in den Gästebucheinträgen, die ihr bescheinigen, Jugendlichen ein zweites Zuhause geboten oder auch beim Erwachsenwerden geholfen zu haben. In naher Zukunft soll der Kreativbereich im Jugendhaus ausgebaut werden. "Dann kann man auch mal etwas liegen lassen", stellt Nestler in Aussicht. Der Verein wünscht sich, dass auch in den Teilorten Neuhengstett und Ottenbronn Personen eine Jugendarbeit betreuen.