Ein begeisterndes Singspiel boten die Aurelianer mit "Zirkus Kusshand". Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Singspiel: Aufbau- und Nachwuchschor der Aurelianer bieten herzerfrischende Zirkusstunde

"Manege frei!" hieß es am Samstag in der Festhalle Althengstett. Ein riesiger Plüsch-Gorilla saß vor der Bühne. Mit vielen blauen Luftballons und zwei bunten Eingangspfeilern wurde in den "Zirkus Kusshand" eingeladen.

Althengstett. Aufbauchor und Nachwuchschor der Aurelius Sängerknaben boten eine herzerfrischende und das Publikum wortwörtlich bewegende Zirkusstunde. Die Zirkuskapelle konnte leider, leider nicht auftreten. "Die Musiker haben einen sehr starken Männerschnupfen!", ließ Zirkusdirektor Jeremias Hofbauer, dem seine Rolle auf den Leib geschrieben schien, die Besucher wissen.

Das Chamäleon tanzt gerne Rumba

Dafür startete der Nachwuchschor als Zirkuschor. Bernhard Kugler begleitete die jungen Sänger am Klavier durch die gesungene Vorstellung dreier Tiere, die es nicht ins Zirkusprogramm geschafft haben: Das modische Nachtgespenst von 1000 Jahr, der Blutwurst-Vampir, dem die Knofi-gewürzte Blutwurst nicht bekommen ist, und das Rumba tanzende Chamäleon. Der Andrang zum Zirkus war groß. Mehrmals mussten weitere Stühle im Saal aufgestellt werden. Die ganze große Besucherschar gehorchte dem charmanten und durchsetzungsstarken Zirkusdirektor Jeremias Hofbauer aufs Wort. Faltenfrei sollte das Publikum durch Bewegung werden und etwas fürs Gewicht tun, weil essen dabei meistens nicht hilft.

Der Auftritt weiterer Tiere und Akteure war eingebettet in gesungene Wortspiele: Was für ein Affentheater ist doch ein Hochseiltanz. "Ich bin ein Dickhäuter und liebe frische Kräuter", sang der Elefant. Ein Floh im Ohr kam hinterm Ofen vor, kribbel, krabbel, zwick und spring. Etwas unruhig wurde es im Publikum, als der Schlangenbeschwörer selbige nicht in ihrem Korb finden konnte. "Keine Angst, sie ist nicht giftig", beschwor er dafür das Publikum, und zusammen mit dem Chor besang er die Schlangen auf der Autobahn, im Supermarkt und vor dem Stadion. Sein Part wurde vom Verfasser des Singspiels, dem Musikpädagogen, Chorleiter und Komponisten Achim Rheinschmidt extra für die Aurelianer dazugeschrieben wie auch die Geschichte des Magiers Koch von Löffel. Der Blog des auf der Höhe der Zeit agierenden Zauberers wird mit 2000 Likes pro Tag förmlich überrannt. So richtig gelingen will ihm aber nichts. Und Löwe Leo zeigt sprichwörtlich die Zähne bei seinem Tanz durch den Käfig, bevor zum guten Ende der quirlige Clown Peppino seine Späße treibt.

Das begeisterte Publikum belohnte die jungen Akteure mit starkem Applaus für ihre sowohl sängerisch wie auch schauspielerisch tolle Vorstellung, die von Andreas Kramer am Pult geführt wurde. Viele Kinder saßen vor der Bühne auf dem Boden und hatten an der farbenprächtigen kurzweiligen Darbietung ebenfalls ihre helle Freude.

Für die Mütter und Väter der jungen Sänger bedankte sich Christina Uhl bei Bernhard Kugler stellvertretend fürs ganze Team "für die Hingabe und Liebe, die sie unseren Kindern beim Einstudieren des Singspiels und bei der Ausbildung überhaupt angedeihen lassen".