Beim Hindernisschwimmen kommt es auch auf die richtige Tauchtechnik an, um ganz vorne dabei zu sein. Fotos: Biermayer Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Zahlreiche Athleten verteilt auf unterschiedliche Altersklassen / Realistische Rettungssituationen als Wertungsgrundlage

Leben retten ist eine schwierige und wichtige Aufgabe. Das zeigten die Rettungsschwimmer der DLRG am Samstag im Althengstetter Hallenbad. In mehreren Disziplinen traten bei den Landesmeisterschaften mehr als 300 Athleten gegeneinander an.

Althengstett. Wenn man beim Schwimmen plötzlich in Not gerät sind sie immer da: Die Retter der Deutschen Lebensrettungs Gesellschaft – kurz besser bekannt als DLRG. Bei den 24. baden-württembergischen Landesmeisterschaften zeigten die Senioren, was sie so alles können.

Als Senior zählt man bei der DLRG schon mit 25 Jahren. Nach oben hin gibt es aber kein Limit. Und so trat sogar ein 95-jähriger Rettungsschwimmer in der höchsten Altersklasse an. Unwesentlich langsamer, zeigte er den versammelten Sportlern wie aktiv man im hohen Alter noch sein kann.

"23 Ortsgruppen aus dem ganzen Bundesland sind zu den Meisterschaften angereist", erzählt die stellvertretende Vorsitzende der DLRG Althengstett, Meike Weiß. Diese maßen sich in vier Disziplinen, sowohl im Einzelwettkampf als auch in der Mannschaft. Beim Hindernisschwimmen, der Rettungsstaffel, der Puppenstaffel und der Gurtretterstaffel ging es um die Landesmeistertitel in den Altersklassen.

Schwere Puppen durchs Wasser schleppen

"Die Wettkämpfe simulieren reale Rettungssituationen", erklärte Felix Wolf, der technische Leiter des DLRG Althengstett. Man müsse bis zu 60 Kilogramm schwere Puppen durchs Wasser schleppen oder unter Hindernissen hindurch tauchen. Und dabei stand der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund.

"Die Favoriten kommen aus Durlach, Bietigheim-Bissingen und aus Bermatingen-Markdorf", weiß Weiß. Und Ehrgeiz war wichtig, denn der Wettbewerb in Althengstett diente auch als Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften und die Weltmeisterschaften, welche 2020 in Italien stattfinden. Die Regeleinhaltung überwachten 25 externe Kampfrichter.

"Auch wenn die Jüngeren etwas schneller sind, haben die älteren oft die bessere Technik", meinte Wolf. Insgesamt sei das Niveau hoch. Erstaunlich finde er vor allem, dass so viele Rettungsschwimmer auch in einem höheren Alter noch wettbewerbsfähige Leistungen ablieferten.

Die DLRG Althengstett war mit zwei Teams bei den Meisterschaften vertreten. "Der Rest muss leider das Organisatorische schultern", berichtete Weiß. Rund 90 Helfer der Ortsgruppe seien im Einsatz gewesen, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen.

Man habe sich vor mehr als einem Jahr auf die Ausrichtung beworben, vor einem halben Jahr sei der Zuschlag gekommen. "So etwas kann man nur ausrichten, wenn alle im Verein mitziehen", bedankte sich Weiß bei den zahlreichen Helfern.

Viele Ortsgruppen haben kein Hallenbad mehr

Außerdem hätten viele Ortsgruppen kein Hallenbad mehr zur Verfügung. "Wir können uns echt glücklich schätzen, was wir für tolle Anlagen haben", bedankte sie sich bei der Gemeinde. So ein renoviertes Hallenbad sei keine Selbstverständlichkeit.

Die DLRG Althengstett tritt nicht nur bei Wettbewerbe an, sondern ist auch in der warmen Jahreszeit an der Ostsee und diversen Badeseen als Lebensretter im Einsatz, hat zwei wachsame Augen stets auf die Wasseroberfläche gerichtet. "Wer bei uns mitmachen will, muss eigentlich bloß schwimmen können", verdeutlicht Weiß, dass man nicht sofort in den Einsatz geschickt werde. Immer montags sei das Training im Althengstetter Hallenbad.

Nach dem Wettkampf ließen die Schwimmer bei einer Feier in der Gemeindehalle den Abend noch gemütlich ausklingen.