Bürgermeister Clemens Götz (Zweiter von rechts) überreichte beim Neujahrsempfang der Gemeinde Althengstett erstmals Bürgermedaillen für langlähriges Engagement an Günter Ayasse (links), Gertrud Flik und Manfred Hammann. Foto: Bettina Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Althengstetter Bürgermedaillen werden an Gertrud Flik und Günter Ayasse sowie Manfred Hammann vergeben

Von Bettina Bausch

Althengstett. Erstmals verlieh die Gemeinde Althengstett beim Neujahrsempfang Bürgermedaillen an besonders verdiente Mitbürger. Zweifellos gebe es viele Bürger, die sich zum Wohle ihrer Mitmenschen einbringen, so der Rathauschef, "aber weil es so viele sind, die Ehre verdienen, müssen wir besonders gelungene Beispiele wählen."Für jeden der drei Geehrten hatte Bürgermeister Clemens Götz einen Laudator gefunden. Der ehemalige ge- schichtsinteressierte Gemeindeamtmann Werner Kopp stellte in seiner Laudatio die Verdienste von Gertrud Flik heraus. Wenn jemand nach Althengstett komme und etwas über seine Ahnen wissen wolle, dann müsse er einfach zu Gertrud Flik gehen. "Er ist dann erstaunt darüber, was sie alles weiß. Aus dem Stegreif kann sie erzählen, anschaulich, interessant und vor allem fundiert", unterstrich Laudator Kopp.

Schon als Schulmädchen habe sich Flik für alles aus früheren Zeiten interessiert. Im Erwachsenenalter begann sie, geschichtliche Berichte im Mitteilungsblatt der Gemeinde zu veröffentlichen, bis die Idee aufkam, daraus ein Buch zu gestalten. 15 Jahre lang hat die frisch Geehrte private mündliche Quellen, Schriften und Auszüge aus diversen Archiven gesammelt. Im Jahr 1999 wurde ihr Althengstetter Heimatbuch "Ein Dorf am Rande des Schwarzwaldes" veröffentlicht. So habe Gertrud Flik das historische Erbe der Gemeinde gesichert.

Helmut Talmon l’Armée, ein Freund und langjähriger Wegbegleiter von Günter Ayasse, hielt die Würdigungsrede für dessen Verdienste um die Gemeinde Althengstett und ihr öffentliches Leben. Der Geehrte war 34 Jahre lang Mitglied des Gemeinderats Althengstett und des Ortschaftsrats Neuhengstett. 20 Jahre war er als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Karlsruhe tätig. Außerdem betätigte er sich bei der Feuerwehr, dem Schützenverein und war dazu 30 Jahre lang erster Vorsitzender des TSV Neuhengstett.

Bei Bauvorhaben wie den Sportanlagen hat sich Ayasse besonders stark engagiert. Sein besonderer Einsatz galt darüber hinaus dem Zusammenwachsen der drei Althengstetter Ortsteile. "Günter war stets mit seinem Heimatort verbunden, doch hat er nie das Ganze aus den Augen verloren zum Wohle aller drei Ortsteile", stellt Talmon l’Armée heraus. Trotz seiner vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten sei Ayasse ein echter Familienmensch geblieben, der bis heute viel mit seiner Familie unternehme.

Die Würdigung des dritten Empfängers der Bürgermedaille nahm Bürgermeister Götz vor. Dabei blieb er bildlich im erlernten Beruf von Manfred Hammann, der ursprünglich den Beruf des Schuhmachers erlernt hatte. "Ein Schuhmacher ist ein Mensch, der anderen beim Gehen hilft. Manfred Hammann ist kein Mensch, der selbst im Mittelpunkt stehen will, sondern er hilft anderen zu ihrem Gang und auf ihrem Weg", so der Schultes. Ein Schuhmacher sei ein Mensch, der wisse, wo der Schuh drückt, so Götz weiter. Hammann könne zuhören und sich für andere einsetzen. Das habe ihn zu einer Vertrauensperson werden lassen. Immer habe er in seinen Ämtern darauf geachtet, dass man nur in Schuhen langfristig richtig gehe. Um das zu erreichen, könne er seinen Standpunkt engagiert vertreten.

Hammann war zehn Jahre lang Bürgermeister von Ottenbronn sowie nach der Gemeindereform Ortsvorsteher von Ottenbronn und Neuhengstett. Außerdem betätigte er sich maßgeblich im Tischtennisverein Ottenbronn und war 60 Jahre lang engagierter Bläser im Posaunenchor. Auch im Ruhestand liegt ihm die Kinder- und Jugendarbeit sehr am Herzen, dazu bringt er sich aktuell engagiert an verantwortlicher Stelle im Seniorenrat Althengstett ein.