Die Schüler freuten sich über ihr gelungenes Werk. Fotos: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Achtklässler schaffen gemeinsam ein großes Bodenkunstwerk / Anlage jederzeit zugänglich

"Mach’ es wie die Sonnenuhr, zähl’ die heit’ren Stun- den nur". Nach diesem in Poesiealben beliebten Spruch können jetzt auch die Althengstetter Bürger leben, wenn ihnen der Sinn danach steht.

Althengstett. Zu verdanken haben sie dies Schülern der achten Klassen der Gemeinschaftsschule Althengstett. Sie besuchen das Wahlfach Technik und haben jetzt gemeinsam eine riesige Bodensonnenuhr geschaffen.

Schon bei Ägyptern und Inkas gebräuchlich

Der historische Zeitmesser, der schon bei den Hochkulturen im alten Ägypten, in China sowie den Inkas gebräuchlich war, wurde nach traditionellen physikalischen und handwerklichen Überlegungen realisiert. Die Bodensonnenuhr ist auf einer öffentlichen Grünfläche beim Hallen- bad platziert und für jedermann zugängig. "Die Schüler haben dafür eigens ihren Freitagnachmittag und Samstagvormittag geopfert", lobt Physiklehrer Michael Skender. Er hat zusammen mit Fachlehrer Maikel Vukov das Projekt geplant und geleitet.

Die einzige derzeit in Althengstett funktionierende Sonnenuhr hat zudem eine Besonderheit. Sie ist nicht, wie meistens üblich, senkrecht an einer Wand angebracht, sondern in den Boden eingelassen. Verschiedenfarbige selbst gefertigte Fliesen, die exakt in den Rasen eingelassen sind, dienen als präzise Orientierungspunkte. Dabei sind kleine, bunte mosaikartige Kunstwerke entstanden.

Normalerweise wird bei solchen Uhren die Zeit durch einen Schattenstab aufgezeigt. Die Schüler haben jedoch auf einen solchen verzichtet und aktivieren damit den Betrachter. Er muss sich nämlich selbst als Schattenstab betätigen, um die richtige Uhrzeit zu erfahren.

"Die Kinder sollen bei diesem Projekt lernen, dass die Funktionsweise der Sonnenuhr auf der Erdrotation gründet, und wir mit Hilfe des Sonnenstandes die Zeit messen können", unterstreicht Skender bei der Vorstellung des Projekts. Dahinter stecke die Erkenntnis, dass die Erde sich in 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse dreht und es den Menschen so erscheint, als würde die Sonne während des Tages um den Himmel wandern. Dabei verändert sich der Schatten, der auf den Boden fällt.

Jugendliche haben präzise gearbeitet

Um auch die letzten Skeptiker zu überzeugen, stellt sich Vukov als Schattenstab auf. Ein Blick auf die Armbanduhr zeigt, dass die angezeigten Uhrzeiten übereinstimmen und die Schüler präzise gearbeitet haben.

Bald wird noch eine Infotafel bei der Uhr angebracht, auf der den Besuchern die genaue Funktionsweise der Sonnenuhr erläutert wird. "Es hat viel Spaß gemacht", sagen Lea und Leonie unisono. Auch das fröhliche Feiern und das gemeinsame Übernachten in der Schule wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.