Bei ihrem Waldfest präsentierten die Jungen und Mädchen des Althengstetter Waldkindergartens stolz eigene Arbeiten. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Waldkindergarten stellt bei Sommerfest sein pädagogisches Konzept vor / Warteliste eingerichtet

Naturnahe Erziehung hat Konjunktur und wird immer beliebter. Dies führt derzeit dazu, dass der Waldkindergarten Althengstett sogar eine Warteliste führen muss.

Althengstett-Neuhengstett/Simmozheim. Das jüngste Sommerfest der Einrichtung lockte auch deshalb neben zahlreichen Angehörigen auch an der Arbeit des Waldkindergartens interessierte Besucher an. Sie sind eine verschworene Gemeinschaft, die Kinder, Eltern und Erzieherinnen der Einrichtung im Simmozheimer Gerechtigkeitswald. Die Erwachsenen verbindet die Liebe zur Natur, die sie auch an ihre Sprösslinge weitergeben wollen. "Wir orientieren uns am Jahreslauf und greifen immer das auf, was die Natur gerade bietet", unterstreicht Erzieherin Carmen Hollein.

Die vier Elemente

Für das laufende Jahr hat sich der Waldkindergarten die vier Elemente der Antike auf die Fahnen geschrieben. Die vier Urstoffe werden jeweils passend auf die vier Jahreszeiten verteilt und in diesen behandelt: Erde im Frühjahr, Wasser im Sommer, Wind im Herbst und Feuer im Winter.

Heute erleben die Besucher des bunten Waldfestes eine fröhliche Darbietung, in der auf kindgemäße Weise diese Elemente vorgestellt werden. Sie sind als Wichtel dargestellt und tragen den Namen "Fero" (Wichtel des Feuers). "Er sorgt mit seinen Helfern für Wärme und Licht", erfahren die Zuhörer. Ein "Feuertanz" der kleinen Akteure schließt sich an. Das Wichtel des Wassers heißt Wanda. Sein Element ist besonders wichtig für das Wachstum.

Im anschließenden "Regenkonzert" der Kinder wird normaler Regen von der Rührtrommel, stürmischer Regen durch Klänge des Tambourins und Hagel durch Klanghölzer symbolhaft dargestellt. So geht es dann auch weiter mit den Elementen Luft und Erde. Am Ende steht die Erkenntnis, dass alle vier Elemente nötig sind, damit Leben auf der Erde möglich ist.

Die Kleinen erhalten viel Beifall für ihre Darbietungen. Sie sind stolz darauf, was sie ihren Gästen sonst noch zeigen können. Sie haben zum Beispiel Blumen eingetopft, in denen Windräder stecken und Maulwürfe aus Ton gestaltet. Außerdem wird ein neuer Barfußpfad mit verschiedenen Belägen wie Tannenzapfen, Moos, Erde und Sand eingeweiht und auch gleich ausprobiert.

"Der Waldkindergarten lebt auch davon, dass wir Eltern Aufgaben übernehmen und sie uns aufteilen", erzählt Vorstandsmitglied Elina Hein. Die Aufgaben des dreiköpfigen Vorstandes sind auf sie selbst und die Mütter Mareen Wille sowie Manuela Weiß verteilt.

Der Althengstetter Waldkindergarten wird stets zur Hälfte von Althengstetter Kindern besucht. Die andere Hälfte kommt aus den umliegenden Ortschaften. "Ich finde das Konzept hier toll, die Kinder dürfen sich viel bewegen und auch mal schmutzig machen", unterstreicht Hein. Viel Bewegung im Wald und das Klettern förderten eine positive Entwicklung der Kleinen. Vor allem ihre Fein- und Grobmotorik, Kreativität, Sozialverhalten sowie ihre Gesundheit profitierten davon.

Weitere Aufführung

Nach den Darbietungen bleiben die Kinder und viele Gäste noch zusammen und feiern mit Kaffee, Getränken und Kuchen. Die Kleinen werden ihre musikalische Geschichte über die Wichtel der vier Elemente beim Fleckenfest am 6. Juli noch einmal aufführen.