Setzen sich mit viel Herzblut für klimafreundliche Bausanierung ein: Johannes Heberle (von links), Giuseppe Pardo und Jürgen Arnold. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Energiewende: Besucher erfahren alles über Arbeiten in der Neuhengstetter Festhalle

Da staunten die Besucher, die im Rahmen der Energiewendetage die Neuhengstetter Festhalle besuchten, nicht schlecht. Rund 93 Prozent des Kohlendioxid-Ausstoßes wird die unter modernsten Gesichtspunkten erfolgte Sanierung des Gebäudes künftig einsparen helfen.

Althengstett. Erreicht wird dies durch vielfältige Maßnahmen, die beim Energiewendetag 2019 unter dem Motto "Energiewende lokal gestalten" vorgestellt wurden. "Derzeit wird diese Halle vorbildlich saniert. Da kann man den Bürgern auch gleich zeigen, was alles möglich ist", freute sich Jürgen Arnold, der Sprecher des örtlichen Arbeitskreises (AK) Energie. Die Gäukommune hatte Interessierte dazu eingeladen, sich in der noch im Bau befindlichen Halle Anregungen für eine beispielhafte, energetische Sanierung bei Altbauten zu verschaffen.

Neben Arnold waren unter anderem auch der Klimamanager der Gemeinde, Johannes Heberle sowie der Bauingenieur Giuseppe Pardo anwesend. Sie erklärten die Maßnahmen, die bei der 1,2- Millionen-Euro-Sanierung der Halle getroffen werden, um möglichst viel Kohlendioxid einzusparen.

Rundgang mit Fachleuten

Ein Rundgang mit den Fachleuten zeigte, dass die Ölheizung im Keller abgebaut und durch eine moderne Pelletheizung ersetzt wurde. Ein spezielles Belüftungssystem macht es möglich, die zunächst abgesaugte Warmluft erneut für die Heizung der Halle zu verwenden. Das von einem Sturm demolierte Dach wird besser gedämmt und mit Solarelementen bestückt. Eine Dämmung der Außenwände wird helfen, viel Energie einzusparen. Eine energieeffizientere LED-Beleuchtung sowie eine Deckenheizung werden künftig vorhanden sein. Auch neue Fenster und Türen an der Gebäudeseite zum großen Parkplatz werden dazu beitragen, Wärmeverluste zu vermeiden.

Gleichzeitig wird für Elektromobilität vorgesorgt, denn auf dem Hallenparkplatz entsteht eine öffentliche Ladesäule für E-Autos. "Bis zum 27. Oktober wollen wir mit dem Hallenraum fertig sein", kündigt Pardo an. Das Untergeschoss und der Jugendraum im Obergeschoss werden jedoch etwas später fertiggestellt. "Mit dieser Veranstaltung heute wollen wir bei der Bevölkerung das Bewusstsein schaffen, dass man auch beim Sanieren viel für die Umwelt tun kann", so Heberle. Der Klimaschutzmanager ist der einzige Fachmann für Umweltfragen, der im Landkreis von einer Kommune fest angestellt wurde. Er berät die Althengstetter Verwaltung und den Gemeinderat bei all ihren Projekten im Hinblick auf effiziente sowie nachhaltige Gestaltung.

Arnold freut sich am Abend, dass im Laufe des Nachmittags viele interessierte Bürger den Weg auf die kommunale Baustelle gefunden hatten. "Die Gemeinde hat bei der Energieeinsparung eine Vorbildfunktion und in der Region inzwischen eine Vorreiterrolle", meinte er nicht ohne Stolz. Was hier gezeigt werde, könne von Firmen genauso wie Privatleuten jederzeit kopiert werden. Die erheblichen Kosten des in Umweltdingen mustergültig ausgestatteten Hallengebäudes werden zu einem Drittel durch staatliche Fördermittel finanziert.