Mahak Khan hat sich gegen Dutzende Mitbewerber durchgesetzt und nun ihre Stelle als Integrationsmanagerin angetreten. Foto: Wind Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Mahak Khan ist die neue Integrationsmanagerin für Simmozheim und Althengstett

Die Flüchtlingsbeauftrage der Gemeinde Althengstett, Barbara Ogbone, darf sich über Unterstützung freuen. Künftig steht ihr mit Mahak Khan eine Integrationsmanagerin zur Seite.

Althengstett/Simmozheim. Mahak Khan weiß, wovon sie spricht, wenn es um das Thema Integration geht. Sie selbst kam 1990 mit ihren Eltern aus Pakistan nach Leonberg. Ihre Eltern konnten damals noch kein Wort Deutsch und in Leonberg kannten sie niemanden. "Ich musste alles selbst rausfinden", so die 28-Jährige im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. "Das war ein schwieriger Weg, aber ich habe es geschafft."

Gegen 41 Mitbewerber durchgesetzt

Dabei, es in Deutschland zu schaffen, möchte sie jetzt auch anderen helfen. "Schließlich habe ich das alles schon selbst durchgemacht und verstehe die Probleme der Flüchtlinge." Deshalb habe sie sich um die Stelle der Integrationsmanagerin in Althengstett beworben. Khan setzte sich gegen 41 Mitbewerber durch und verstärkt nun das Team um Flüchtlingsbeauftragte Ogbone.

Damit ist Khan eine von etwa 1000 Integrationsmanagern, die im Rahmen des Integrationspaktes des Landes Baden-Württemberg eingestellt werden. Diese sollen vor Ort Geflüchtete im Alltag individuell unterstützen und beraten. Sie sind aber auch Ansprechpartner für alle möglichen Parteien, die mit Geflüchteten zu tun haben wie beispielsweise Ehrenamtliche, das Arbeitsamt oder Schulen. Die 28-Jährige ist zuständig für Geflüchtete, die in Althengstett und der Nachbargemeinde Simmozheim leben.

Sprachkenntnisse sind herausragend

"Für Frau Khan haben wir uns entscheiden, weil sie sich in die Situation der Geflüchteten hineindenken kann und sie interkulturelle Erfahrung hat", so Ogbone, die in das Auswahlverfahren eingebunden war. Außerdem schätze man Khans Sprachkenntnisse – sie spricht fließend Deutsch, Englisch sowie Urdu und Hindi. "Außerdem hat sie mit ihrer offenen, kommunikationsstarken Art einfach genau auf diese Position gepasst", ist Ogbone überzeugt.

Interkulturelle Erfahrung hat Khan bei mehreren Praktika in Pakistan gesammelt. Sie hat dort bei verschiedenen Stiftungen ihre Erfahrungen gemacht und auch bei der Landezentrale für politische Bildung in Stuttgart gejobbt. "Für meine Masterarbeit über die Internetnutzung terroristischer Gruppierungen habe ich in Pakistan Experteninterviews gemacht", berichtet sie über ihren Abschluss an der Universität Tübingen. Im Bachelor hat sie an der SRH in Calw Medien- und Kommunikationsmanagement studiert.

Auch in ihrer Freizeit beschäftigt sich Khan schon lange mit Integration. In Leonberg ist sie als Dozentin im pakistanischen Kulturverein aktiv und berät Jugendliche, die sich in der selben Situation befinden wie sie selbst vor einigen Jahren.

"Die nächsten Tage werde ich jetzt erst mal damit verbringen, die Geflüchteten in Althengstett und Simmozheim kennenzulernen", so Khan. Anschließend werden alle Flüchtlinge in Khans Zuständigkeitsgebiet einen Brief von ihr erhalten und zum Integrationsgespräch eingeladen: "Da werden wir dann die vorhandenen Bedürfnisse und Probleme besprechen." Das könne alles sein – vom Ausbildungsplatz bis zur Vereinsmitgliedschaft. "Daraus werden sich dann neue Projekte entwickeln", ist sich die 28-Jährige sicher.