Eine neue Infotafel mit den Herkunftsorten der Neuhengstetter Waldenser wurde am Rathaus montiert. Foto: Ortsverwaltung Foto: Schwarzwälder Bote

Waldenser: Neue Informationstafel mit Neuhengstetter Familiennamen

Althengstett-Neuhengstett. Neugestaltet und an der Ortsverwaltung in Neuhengstett frei zugänglich montiert wurde vor Kurzem die Informationstafel mit den Herkunftsorten der Neuhengstetter Waldenser.

Das Welschdorf wurde bekanntermaßen am 1. September 1700 von ungefähr 130 Waldensern aus Villaret gegründet, die zunächst nach Arheilgen in Hessen-Darmstadt gekommen waren, dann aber in Württemberg zwischen Hengstett und Simmozheim angesiedelt wurden. Manche behaupten, dass der Ort am Anfang Bourcet hieß. Sicher ist, dass die Kolonie schon 1716 Neuhengstett genannt wurde, heißt es vonseiten der Deutschen Waldenservereinigung.

Neuhengstett sieht aus wie ein großes Neubaugebiet aus der Zeit des frühen und späten 20. Jahrhunderts. Ein Dorf ohne alten Ortskern, sehr gleichmäßig entlang einer langen Hauptstraße errichtet.

Südlichster Siedlungsort

Doch der Grund für seine besondere Siedlungsstruktur ist ein ganz anderer, als man vordergründig annehmen könnte: Tatsächlich ist die Gemeinde eine Reißbrett-Kolonie, die die Waldenser Anfang des 18. Jahrhunderts auf bisher unbebautem Gelände gründeten.

Die Gemeinde Neuhengstett ist der südlichste Siedlungsort der Waldenser in Württemberg, 28 Familien aus den Savoyer Alpen ließen sich hier nieder. Noch heute deuten Namen wie Jourdan, Talmon-Gros, Ayasse oder Perrot auf ihre besondere Herkunft hin.

Die erste Resonanz von Besuchern aus der Gegend auf die neue Tafel war sehr positiv, wie Vertreter des Heimat- und Geschichtsvereins "Bourcet" berichtet haben.