Mahak Khan im Gespräch mit einem Klienten im Simmozheimer Asylcafé. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Integrationsbeaufragte nimmt Arbeit in Althengstett und Simmozheim auf / Vielfältige Aufgaben zu bewältigen

Sie hat kulturelle Vorurteile und Rassismus am eigenen Leib kennengelernt. Jetzt unterstützt Mahak Khan als Integrationsbeauftragte der Gemeinden Althengstett und Simmozheim geflüchtete Menschen, die eine Bleibeperspektive haben.

Simmozheim/Althengstett. Viele der Flüchtlinge haben berechtigten Anspruch auf politisches Asyl und werden voraussichtlich langfristig hier bleiben. "Meine Aufgabe ist es, individuelle Problemanalysen durchzuführen und passende Lösungen zu finden", erzählt Khan im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die 28-Jährige hat pakista- nische Wurzeln und hat sich gegen 41 Mitbewerber für diese Stelle qualifiziert. "Mein Job wird auf die Dauer von zwei Jahren zu 100 Prozent aus dem Landesförderprogramm ›Pakt für Integration‹ gezahlt", erklärt Khan. Ihre neue Stelle als Integrationsmanagerin in zwei Gäukommunen füllt sie mit Leib und Seele aus.

Flüchtlingsprogramm des Landes ist bundesweit einzigartig

Zunächst wurde Khan Mitarbeiterin unter den Fittichen der Althengstetter Flüchtlingsbeauftragten Barbara Ogbone. Bei ihr lernte sie das breite Arbeitsfeld mit Asylbewerbern kennen. Als eine der 1000 Integrationsmanager, die im Rahmen des bundesweit einzigartigen Betreuungsprogramms für Flüchtlinge des Landes Baden-Württemberg eingestellt wurden, ist sie nun dabei, geflüchteten Menschen bei ihren Integrationsbemühungen hilfreich zur Seite zu stehen.

Diese Aufgabe ist äußerst vielfältig. Khan ist außerdem Ansprechpartnerin für alle, die mit geflüchteten Menschen zu tun haben, wie zum Beispiel ehrenamtliche Helfer, Schulen und das Jobcenter. Bei ihrer Arbeit kommt der jungen Frau zugute, dass sie bereits interkulturelle Er-fahrungen sammeln konnte. Dies geschah bei verschiedenen Praktika in Pakistan sowie bei der Landeszentrale für politische Bildung.

Khan ist geradezu prädestiniert für ihre wichtige Aufgabe, denn sie spricht neben Deutsch und Englisch auch Sprachen wie Hindi, Urdu und Punjabi. Dies ist eine große Hilfe bei Gesprächen mit Asylsuchenden aus dem ostasiatischen Raum.

Für das Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten ist Khan zum Simmozheimer Asylcafé gekommen. Dort treffen sich Flüchtlinge regelmäßig mit ehrenamtlichen Betreuern.

Schon nach kurzer Zeit kommt Khan ins Gespräch mit einem jungen Mann aus Eritrea. Sie erfasst seine Möglichkeiten, Vorstellungen und Wünsche für seinen weiteren Werdegang in Deutschland mit Hilfe eines Fragebogens. Anschließend wird sie zunächst versuchen, ihm einen Computerkurs zu vermitteln und für ihn eine Praktikums- oder Ausbildungsstelle zu finden.

Als Baby aus Pakistan gekommen, in Leonberg aufgewachsen

In Simmozheim hat Khan eine achtköpfige syrische Familie und 18 alleinstehende junge Männer zu betreuen. In Althengstett sind es 58 Personen (darunter sechs Familien) aus zehn verschiedenen Ländern, die von ihr beraten werden.

Man merkt der jungen Integrationslotsin an, dass sie mit Herzblut bei der Sache ist. "Ich habe ja teilweise dasselbe wie die Flüchtlinge erlebt", sagt sie. Khan kam als Baby mit ihren Eltern aus Pakistan nach Deutschland und wuchs in Leonberg auf.

Nach dem Abitur absolvierte sie an der Universität Tübingen ein Studium in "Global Studies", das sie mit dem Master-Grad abschloss. Ein weiterer Studiengang an der SRH Hochschule Calw im Fachbereich Medien und Kommunikation schloss sich an.