In der Tagespflege in Althengstett wird unter anderem gemeinsam gefrühstückt. Fotos: Selent-Witowski Foto: Schwarzwälder Bote

Tagespflege: Neue Einrichtung wird gut angenommen / Maximal 16 Klienten werden gefördert und gefordert

Mit seinem neuen Tagespflegeangebot hat der Krankenpflegeverein (KPV) Verwaltungsraum Althengstett offene Türen eingerannt, denn der Bedarf dafür ist auch im Gäu groß. Die 16 Plätze sind nahezu belegt.

Althengstett. Das Erdgeschoss des Gebäudes Jahnstraße 3 ist im Besitz der Gemeinde Althengstett. Es war als Einzelhandelsfläche genutzt worden und stand dann einige Jahre leer. Die Kommune kaufte daraufhin das Haus und vermietet das Erdgeschoss nun an den KPV, der dort zu Jahresbeginn den Tagespflegebetrieb aufnahm. Die Suche nach geeigneten Räumen in den drei anderen Gemeinden des Verwaltungsverbands Althengstett hatte zu keinem Ergebnis geführt.

Neue Fensterfront fällt am meisten auf

Ein gutes Dreiviertel Jahr hat der Umbau des Gebäudeteils in der Jahnstraße gedauert. Am auffälligsten ist die neue große Fensterfront, die den Blick auf das Geschehen rund um die benachbarte Festhalle, Schule und den Kindergarten ermöglicht. "Unsere Klienten sollen aktiv am Leben teilnehmen", betonte KPV-Geschäftsführer Rüdiger Scheffelmaier während eines Rundgangs durch die Einrichtung. Maximal 16 Klienten könnten pro Tag zwischen 8 und 16.30 Uhr betreut werden. "Das entlastet die Angehörigen, und der Betreute kann in seiner gewohnten Umgebung bleiben", erläuterte der Geschäftsführer. Zur Verpflegung gehörten das Frühstück, ein Mittagessen sowie später Kaffee und Kuchen.

"Deutlich mehr als 40 Personen sind in der Tagespflege", sagte Bürgermeister und KPV-Vorsitzender Clemens Götz. 20 bis 30 Prozent von ihnen hätten eine demenzielle Erkrankung. "Die Klienten werden hier gefördert und gefordert." Im Angebot seien Schach genauso wie Basteln, Malen, Singen, Tanz, Bewegungsübungen und Gedächtnistraining. "Wir sind inklusive Fahrer insgesamt elf Mitarbeiter in der Tagespflege", sagte Pflegedienstleiterin Corinna Ziegler.

Durch das neue Angebot ergibt sich ein weiterer Aspekt: Die Tagespflege ist körperlich weniger anstrengend als die ambulante Pflege zu Hause, wodurch sich für ältere Pflegekräfte eine Perspektive auftut.

Die Gesamtkosten für Umbau und Modernisierung der Räume belaufen sich nach Angaben von Architekt Martin Ley auf 320  000, zuzüglich Innenausstattung 380 000 Euro.

Große Herausforderung für Architekten

Mit dem gedeckelten Budget zu planen, sei nicht immer einfach gewesen: "Das war eine große Herausforderung". Das Projekt habe aber dank eines gelungenen Ideen- und Erfahrungsaustauschs innerhalb des Organisationskomitees im vorgegebenen Rahmen realisiert werden können.

Aufgrund des demografischen Wandels geht man beim KPV davon aus, dass das neue Pflegeangebot in den vier Gäukommunen noch mehr nachgefragt wird. Erst in einigen Jahren wird für den Verein aber absehbar sein, ob die Tagespflege so betrieben werden kann, dass ein Neubau finanzierbar wäre.