Schulkindbetreuung: Organisationsprozesse werden umfangreicher und digital / Zu Spitzenzeiten 300 Mensa-Besucher

"Corona hat uns deutlich gemacht, dass wir neu denken und zuordnen müssen", sagte Barbara Ogbone, Amtsleiterin des Althengstetter Familienzentrums (FAZ) im Bereich Netzwerk und Schulalltag, unlängst im Gemeinderat zum Thema Schulkindbetreuung.

Althengstett. Man habe die kommunalen Angebote rund um die Schulen relativ unstrukturiert übernommen, so Ogbone. Ihre weiteren Ausführungen machten deutlich, dass das FAZ Bereiche gebündelt und völlig neu strukturiert hat – Hand in Hand mit den jeweiligen Schulleitungen.

Mensabetrieb unter Pandemiebedingungen

Den Ganztagesbetrieb der Grundschulen unterstützt die Gäugemeinde mit der Schulkindbetreuung (siehe "Info"). Corona macht inzwischen Organisationsprozesse umfangreicher, wie zu hören war. In der Mittagspause werden in Althengstett die Schüler in vier Jahrgänge aufgeteilt, in Neuhengstett sowie Ottenbronn nach den Klassen 1 und 2 sowie 3 und 4.

Wegen der Pandemie gibt es bereits vor Beginn des Präsenzunterrichts Angebote für Kinder mit Deutsch-Förderbedarf in Kleinstgruppen. In der Früh- und Spätbetreuung sowie in den Ferien bilden die Jungen und Mädchen laut Ogbones Bericht feste Gruppen. Neu sei eine HSL-Gruppe in Neuhengstett, und durch Kleinstgruppen vor Ort werde das Homeschooling unterstützt.

"Durch Corona buchen Eltern momentan nur das, was sie brauchen", erwähnte die Amtsleiterin. Zum Mensabetrieb (in Althengstett für Grundschule sowie Sekundarstufen der Real- und Gemeinschaftsschule) sagte sie: "Wir wollen die Eltern unbedingt unterstützen und haben dafür das entsprechende Hygienekonzept". Man wolle das Angebot so lange wie möglich am Laufen halten. In Spitzenzeiten würden im Mensabetrieb rund 300 Schüler versorgt. Momentan sei dies eine große logistische Herausforderung, weil man mit ellenlangen Papierlisten arbeite. Das solle künftig nur noch digital geschehen.

Von zartem Pflänzchen zu starker Einrichtung

"Die Prozesse rund um die Schule werden digitaler", so Ogbone. Das betreffe auch die Kommunikation mit den Eltern. Der aktuelle Bericht über die Schulkindbetreuung zeige, dass sich das FAZ von einem zarten Pflänzchen zu einer starken Einrichtung entwickelt habe, sagte Gemeinderat Lothar Kante (SPD). Er bedankte sich außerdem in seiner Funktion als Vorsitzender des Hengstetter Jugendhausvereins für die gute Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum.

Sein Ratskollege, der ehemalige Leiter der Gemeinschaftsschule, Hartmut Weber (Freie Wähler), ist beruhigt, dass eine Betreuung von von Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr gewährleistet ist. Damit sei aber nicht nur eine Betreuung, sondern auch die Förderung der anvertrauten Kinder verbunden. Umso wichtiger sei der Anbau an der Althengstetter Grundschule.

Bürgermeister Clemens Götz lobte, dass "viele Veränderungen rasch umgesetzt worden sind". Er sei beeindruckt gewesen von der Bereitschaft der Mitarbeiter, aus ihrer Komfortzone heraus zu kommen und sich in der turbulenten Corona-Phase auf Neues einzulassen.

Im Betreuungsbereich der Grundschule sind ein Dutzend Mitarbeiter tätig (Personalumfang von circa 190 Prozent einer Personalstelle in der Betreuung und rund 35 Prozent in der HSL, außerdem drei FSJler; Soziale Gruppenarbeit zwei Personen mit 100 Prozent einer Stelle plus ein FSJler). Folgende Angebote für die Grundschüler in der Gemeinde gibt es:

  Schulkindbetreuung montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr (teils kostenfrei, teils kostenpflichtig)

  HSL-Maßnahmen (Hausaufgaben, Sprach- und Lernhilfen, Förderangebot, kostenfrei)

  Mittagsangebote auch an den Grundschulen in Neuhengstett und Ottenbronn

  soziale Gruppenarbeit in den Räumen des Jugendtreffs im Rahmen der Hilfen zur Erziehung (kostenfrei)

  Ferienbetreuung (kostenpflichtig) 

Die Gesamtkoordination Mensa beziehungsweise Mittagsbetreuung für Grundschulen in allen drei Ortsteilen und Sekundarschulen sowie die Betreuung der FSJler rund um die Schule fallen ebenfalls in den FAZ-Bereich Netzwerk und Schulalltag.