Gunther Böttinger (links) mit seinen langjährigen Mitgliedern. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Heinz Nonnenmann seit 70 Jahren im Musikverein Trachtenkapelle Althengstett / Wasserschaden legt Proberaum lahm

Althengstett. Sieben Gold-Auszeichnungen mit Diamant für sechs Mal 60-, einmal sogar für 70 Jahre Mitgliedschaft. "Meines Wissens nach das erste Mal, dass wir so eine Auszeichnung verleihen können", zeigte sich Gunther Böttinger bei der Hauptversammlung des Musikvereins Trachtenkapelle Althengstett über diese geballte "Vereinstreue" tief beeindruckt.

Insgesamt 580 Jahre Mitgliedschaft konnte der erste Vorsitzende im Vereinsheim der Althengstetter Schützen auf dem Heimberg auszeichnen, unter ihnen war Heinz Nonnenmann, mit siebzig Jahren absoluter Spitzenreiter vor Siegfried Zeyher, Paul Vielfort, Manfred Schwarz, Karl Roller, Reinhold Reim und Dieter Kammerer – alle 60 Jahre im Verein. Darüber hinaus wurden Wolfgang Blum, Dieter und Ingrid Gründler die Ehrennadel in Gold für 30 Jahre, in Silber an Frank Roller und Andreas Kirsch-Schmid für je 20 Jahre verliehen. Johanna Hill und Friedrich Frank wurden mit Bronze für 10 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt.

Althengstett und seine Musiker seien nicht erst seit Zeiten vom heutigen Ehrendirigenten und Musikdirektor Günter Kübler eine "echte Wucht", wie es Bürgermeister Clemens Götz ausdrückte. "Es ist immer wieder beeindruckend, wenn ich die große Kapelle sehe", sagte der Rathauschef und ergänzte bei der einstimmig erfolgten Entlastung. "Was wäre der Festkalender in unserer Gemeinde ohne den Musikverein".

Ein leichtes Minus in der Kasse, aber trotzdem noch schuldenfrei

Schriftführer Jörg Nonnenmann listete eine beeindruckende Bilanz aus Auftritten, Veranstaltungen, Lehrgänge, und Proben für den 240 Mitglieder zählenden Verein auf. Vom einfachen "Ständchen" über Musikerfasnet, die 30. Maihocketse, der viertägige Ausflug nach Frankreich, Unterhaltungsabende bis hin zu Weihnachtskonzerten, da kam einiges zusammen.

Allerdings setzte dem Verein auch ein Wasserschaden in seinen Proberaum, der dazu führte, dass der Boden erneuert werden musste, mächtig zu. Neben den Aktiven standen aber in seinem Bericht auch immer wieder die vielen ehrenamtlichen Helfer im Blickpunkt. "Ohne die geht es einfach nicht", leitete Böttinger zum Bericht des Schatzmeisters über.

Ausgaben in Höhe von über 100 000 Euro standen zwar Einnahmen in ähnlicher Höhe gegenüber, unter dem Strich ging aus dem ersten Kassenbericht von Patrick Dürr jedoch ein leichtes Minus hervor. "Natürlich nicht schön, aber wir sind noch immer schuldenfrei", konnte Dürr die gut besuchte Versammlung beruhigen. Sein besonderer Dank für die Vereinszuschüsse richtete er an die Gemeinde Althengstett. "Ein wichtiger Sockel für die Jugendarbeit", nannte er sie.

"Unter den 116 Aktiven befinden sich aktuell 53 Jugendliche in drei Gruppen zur Ausbildung", erklärte Jugendleiter Eckhard Weik. Er hob die Leistung von Sabine Herdter in Sachen Früherziehung und Flötengruppe, sowie die Ausbildung in der Jugendkapelle durch Maximilian Lötterle besonders hervor.

Der Chefdirigent zeigte sich insgesamt sehr zufrieden. "Das Engagement sei deutlich gestiegen, besonders freut mich das Interesse an den Weiterbildungen", sagte Lötterle.

Nicht ganz so begeistert klang Gunther Böttinger in seinem Schlusswort. "Die Proben beginnen um 20 Uhr", mahnte der Vorsitzende. Das "Handyzeitalter" habe nun auch den Musikverein Trachtenkapelle Althengstett erreicht. "Aber bitte nach den Proben", gab Böttinger seinen Aktiven für 2019 mit auf den Weg. Die haben im neuen Jahr viel vor. Neben der Musikerfasnet stehen schon viele Termine im Kalender, unter anderem das achte Frühjahrskonzert am 13. April, Vatertagshocketse am 30. Mai, der zehnte Musiker-Herbst am 26. und 27. Oktober und ein Unterhaltungsabend zum Jahresende am 12. Dezember.