Lehrerin Julia Burkhardt unterstützt Schülerin Sarah Ade. Foto: Verstl Foto: Schwarzwälder-Bote

Kollegium steht voll hinter dem Konzept / In den Klassen 5 und 6 schon weitgehend umgesetzt / Alle Abschlüsse möglich

Von Alfred Verstl

Althengstett. Die Werkrealschule Althengstett bewegt sich auf die Gemeinschaftsschule zu. Mit dem Start rechnet Konrektorin Elke Ruf zum nächsten Schuljahr. In den Klassen 5 und 6 wird schon weitgehend nach dem neuen Konzept unterrichtet.

Es wird eine andere Form des Lernens sein und auch eine andere Form von Schule. Das sieht man schon an den Räumen, wo die Lernplätze der Kinder stehen. An Vierer-Blöcken hat jeder Schüler seinen Platz und seine Unterlagen. Die Ordnung ist erstaunlich. Es sieht fast aus wie in einer Behörde.

Auch lernen die Schüler sehr ruhig und konzentriert, so die Beobachtung von Elke Ruf in den Klassen 5 und 6. Die Kinder helfen sich untereinander. Die soziale Kompetenz, im Berufsleben immer stärker gefragt, wird dadurch geschult.

"Wir müssen vom Was zum Wie kommen. Die Schüler müssen die Lösungen selbst herausfinden", erläutert die Konrektorin. Lehrer oder Lehrerin werden zum Partner und Begleiter, die beraten und helfen. Unterstützt werden sie von pädagogischen Assistenten und Jugendbegleitern, so dass immer mehrere erwachsene Personen anwesend sind.

Ruf ist sich sicher, die Mindestzahl von 40 Schülern zu erreichen. Intensive Elterngespräche wurden geführt. Auch im Kollegium sei zur Vorbereitung viel Teamarbeit geleistet worden.

Es wird länger gemeinsam gelernt. Die Schule dauert den ganzen Tag. Wenn die Kinder nach Hause kommen, gibt es keine Hausaufgaben mehr, erläutert Ruf. Das eigenverantwortliche und selbstgesteuerte Lernen soll zu einer wichtigen Komponente für das weitere Leben werden.

Aufgeschlossen zeigen sich Unternehmer in und um Althengstett, wenn Ruf mit ihnen über die Gemeinschaftsschule spricht. Auch sie erhoffen sich von der neuen Schulform eine verbesserte Ausbildungskompetenz.

Da hat es bislang schon mal Probleme gegeben. Und die Betriebe brauchen gut ausgebildete Fachkräfte.

Alle Abschlüsse sind über die Gemeinschaftsschule möglich. Hauptschule nach Klasse 9, Realschule nach Klasse 10. Nur im letzten Jahr vor dem Abschluss gibt es Noten und eine Prüfung. Wer weiter machen will, wechselt in die 11. Klasse eines beruflichen Gymnasiums oder eines G9-Zugs am allgemein bildenden Gymnasium. Wer in einen G8-Zug geht, wechselt in die 10. Klasse.