Auch in Ottenbronn votierte der Ortschaftsrat mehrheitlich für die Abschaffung der Unechten Teilortswahl. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gremium spricht sich mit großer Mehrheit für Abschaffung der Unechten Teilortswahl aus

Jetzt hat sich auch der Ottenbronner Ortschaftsrat mit großer Mehrheit für die Abschaffung der Unechten Teilortswahl in der Gäugemeinde Althengstett entschieden. Ortschaftsrat Roland Hutzenlaub stimmte dagegen. Die Änderung der Hauptsatzung wurde einstimmig beschlossen.

Althengstett-Ottenbronn. Aus der Sicht der allermeisten Beteiligten stärken diese Entscheidungen die Verantwortung und Kompetenzen der Ortschaftsräte in Neuhengstett und Ottenbronn sowie auch der Gesamtgemeinde. Die beiden kleineren Teilgemeinden sollen künftig ein eigenes Budget von jährlich 12 000 Euro bekommen. Dadurch können bei der Abwicklung von kleineren Vorhaben die Wege ohne Einschaltung der Althengstetter Verwaltung künftig wesentlich verkürzt werden.

Für vermeintlich mehr Eigenständigkeit

"Ich möchte dieses Geld, um mit dem Ortschaftsrat eigene Ideen umzusetzen", hob Ortsvorsteher Richard Dipper hervor. Hutzenlaub setzte sich jedoch für vermeintlich mehr Eigenständigkeit in seiner Heimatgemeinde Ottenbronn ein. "Die 12 000 Euro sind nicht arg viel, das sind Peanuts", unterstrich er. Außerdem ziehe er es vor, dass die Unechte Teilortswahl bleibe und Ottenbronn weiterhin garantiert drei Vertreter für den Althengstetter Gemeinderat stellen könne.

"Ich denke, dass die Stimmen in Ottenbronn bleiben. Da bin ich ganz gelassen. Nach 40 Jahren des Zusammenwachsens wird es Zeit für diese Änderung", so Gemeinderat Hartmut Weber. In der langen Zeit, die er dem Althengstetter Ratsgremium bereits angehöre, habe es nie eine Benachteiligung eines Ortsteils gegeben.

Ortschafts-und Gemeinderat Michael Läpple sah einen Vorteil darin, dass manches vor Ort authentischer und schneller gelöst werden könne: "Das Bauamt gibt sich nicht gerne mit kleinen Maßnahmen ab".

Als positiv wurde im Ottenbronner Ortschaftsrat auch empfunden, dass bei starken Verzögerungen von geplanten Vorhaben sich der Ortsvorsteher künftig direkt an Bürgermeister Clemens Götz wenden kann. Dieser wird nach Anhörung der Fachämter, zumeist zusammen mit dem Technischen Ausschuss, grünes Licht für eine schnellere Umsetzung geben.

Nachdem jetzt die Stellungnahmen der Ottenbronner und Neuhengstetter Ortschaftsräte im Hinblick auf die Unechte Teilortswahl vorliegen, wird der Althengstetter Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 20. Dezember wohl endgültig die Abschaffung der Unechten Teilortswahl und die Änderung der Hauptsatzung beschließen.