Mehr als 900 Exponate umfasst die Weihnachtsausstellung sind im Altensteiger Schlossmuseum. Foto: Köncke

Nach 13 Öffnungstagen fällt die Bilanz der Weihnachtsausstellung im Altensteiger Schlossmuseum mit 190 Besuchern bescheiden aus. Leiterin Sandra Seltenreich setzt ihre Hoffnung jetzt auf den zweiten Feiertag.

Altensteig - "Wir holen die Besucher aus der Lockdown-Mentalität" verspricht Sandra Seltenreich, die seit Februar dieses Jahres für das Museum im Alten Schloss verantwortlich zeichnet. Die Ausstellung werde seit Mittwoch dieser Woche vom Altensteiger Christophorus-Gymnasium bereichert. Die Klassen 9a und 9c sowie die 6a haben im Kunstunterricht fleißig gebastelt und aus Holz, Papier, Ton, Knet und Pappmache eine Schießanlage, einen Minigolfplatz, eine Murmelbahn, ein 3D-Schachbrett, einen begehbaren Weihnachtsbaum und weitere "skulpturale Spielgeräte" hergestellt. Gefreut hat Seltenreich auch, dass die kaufmännische Schule in Nagold für ihren einstündigen Film "Emilia Galotti" nach Lessing das Schlossmuseum als Kulisse genutzt hat und sich am zweiten Weihnachtstag eine Gruppe mit 40 Personen einer Familienfeier angemeldet hat.

Mehr als 900 Exponate

Unabhängig davon kann Seltenreich auch allen anderen empfehlen, sich auf den Weg zum Alten Schloss zu machen, um auf vier Stockwerken mehr als 900 Exponate, darunter besonders schöne, seltene, klassische, moderne, wertvolle und originelle Gesellschafts- und Kartenspiele, vor und in Vitrinen in Augenschein zu nehmen und sich an die eigene Kindheit zu erinnern, als ein Spieleabend im Familienkreis zur Freizeitgestaltung gehörte. Hauptleihgeber sind Kornelia Herrmann, die in Rottweil ein Puppenmuseum betreibt, und Archivar Gerhard Mann aus Bad Teinach-Zavelstein. Das Spielkartenmuseum in Leinfelden-Echterdingen ist mit dem Grazer Tarock, Flämischen Jagd- und weiteren 13 Kartenspielen vertreten. Der Kindergarten Spielberg hat die Babuschka aus Russland vorbeigebracht.

Zinnfiguren im Erdgeschoss

Beim Gang durch die Ausstellung stößt man auf viele Objekte, die man unter die Lupe nehmen sollte. Im Erdgeschoss befindet sich die Zinnfigurenausstellung von Werner Fischmann, der in seinen Dioramen militärische Ereignisse nachgestellt hat. Eigentlich wollte am 26. Dezember auch das Schlosscafé Kaffee und Kuchen anbieten, wegen Personalmangel muss es aber geschlossen bleiben.

Verein unterstützt Schlossmuseum

Im ersten Stock fällt der Blick im Raum Dürnitz auf einen Spieltisch, an dem man gerne Platz nehmen und aktiv werden kann, sofern sich genügend Mitspieler finden lassen. Der Verein "Spiele des Jahres" unterstützt das Schlossmuseum großzügig, so dass selbige ausprobiert werden können.

Imker und Modellbauer vor Ort

Im Rittersaal des zweiten Stocks fällt eine mittelalterliche Rüstung samt Lanze ins Auge. Dort sind nicht nur die ältesten Exponate ausgestellt wie das asiatische Mahjong aus dem Jahr 1910 sondern auch Fußballspiele wie das beliebte Tippkick. Im dritten und vierten Stock trifft man auf viele Lern-, Schach-, Solitär-, Schul- ,Outdoor-, Reise-, Motor- Technik- und spezielle Kinderspiele. Wer nach dem Rundgang bei Imker Karl Mohr aus Egenhausen verschiedene Sorten Honig und Bienenwachskerzen oder von Modellbauer Wolfgang Schulte handgearbeitete Holzkämme mitnehmen will, hat dazu Gelegenheit. Beide gehören, wenn man so will, zum "lebenden Inventar" des Schlossmuseums, wie die Leiterin verschmitzt mitteilt. Vorsorglich weist sie darauf hin, dass der Besuch des Schlossmuseums nur unter Beachtung der 2G-plus-Regeln möglich ist.

Die Weihnachtsausstellung im Schlossmuseum dauert bis zum 16. Januar. Geöffnet ist sie mittwochs und samstags von 14 bis 17 Uhr und sonn- und feiertags von 11 bis um 17 Uhr – außer am 25. und 31. Dezember.