Die Stadt Altensteig hat Pläne für das Jahnstadion: Dort könnte ein Wohngebiet entstehen, hieß es in der jüngsten Sitzung des Altensteiger Gemeinderats. Foto: Köncke

Stadt Altensteig will sich erneut bewerben. Zuschlag wäre eine "riesige Chance".

Altensteig - Die Stadt Altensteig bewirbt sich erneut um die Durchführung einer Gartenschau - möglichst im Jahr 2031. Der Gemeinderat hat in der jüngsten Sitzung einen Grundsatzbeschluss gefasst und die Verwaltung ermächtigt, eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen. Die Bewerbungsfrist endet am 19. Dezember.

Die 10.800 Einwohner zählende Kommune hatte sich bereits 2017 um die Ausrichtung der Schau im Jahr 2029 beworben, ging damals aber leer aus. Man sollte sich nicht entmutigen lassen und mit einem verbesserten Konzept erneut bewerben, waren sich damals die Gemeinderäte einig. Inzwischen liegt die Ausschreibung des Stuttgarter Ministeriums für den Zeitraum 2031 bis 2036 vor. Altensteig macht sich diesmal größere Hoffnungen, zum Zug zu kommen, weil die Konzeption überarbeitet und ergänzt werde, betonte Bürgermeister Gerhard Feeß in der jüngsten Sitzung des Altensteiger Gemeinderats. Für die Stadt wäre der Zuschlag eine "riesige Chance", den eingeleiteten Stadtentwicklungsprozess 2025 weiterzuführen.

Welche Argumente für eine Vergabe der Gartenschau an Altensteig sprechen, wurde in einem Papier zusammengestellt, das den Gemeinderäten vorlag. Punkten will man zum Beispiel mit der großzügigen Spielanlage und der Bocciabahn im Stadtgarten. Der Platz könnte sich auch gut für Veranstaltungen eignen. Das gastronomische Angebot im Freibad wurde durch einen Biergarten erweitert. Die Grünfläche beim E-Werk biete sich als Ausstellungsplatz an. Das Jahnstadion würde man in ein Wohngebiet umwandeln und der TSV-Fußballabteilung alternative Standorte anbieten.

Der Schlossberg mit seinem großem Baumbestand könnte bei der Entscheidung ebenfalls positiv bewertet werden. Der Hellesberg spielt als Aussichtspunkt auf die gegenüberliegende Seite zur malerischen Altstadt eine Rolle. Eine Hängebrücke über den Seltengraben würde die Schlucht erlebbar machen. In Erinnerung an das "Altensteigerle" sei der Bau eines "E-Bähnles" ins Obere Tal zur Minigolfanlage, den Tennisplätzen, dem Abenteuerspielplatz, zum Angelpark, dem Campingplatz und der Kohlsägemühle denkbar. Ein Thema ist für Feeß auch die Mobilität zwischen der Altensteiger Unter- und Oberstadt.

Zur Visualisierung sollte man seiner Meinung nach ein erprobtes Marketingbüro beauftragen, das eine Bewerberbroschüre erstellt und beim "Wecken von Emotionen" mithilft. Zum Beispiel durch eine Bürgerwerkstatt , Infoveranstaltungen, Flyer, Veröffentlichungen in der Tageszeitung und den sozialen Medien. Dafür erscheint dem Stadtoberhaupt die Agentur MPS aus Leinfelden-Echterdingen und für die Freiraumplanung das Büro Sigmund geeignet. Beide erhielten den Zuschlag.

Der Bürgermeister stellte klar, dass eine noch so gut präsentierte Bewerbung noch kein Garant für Erfolg sei, "aber die Chancen stehen nicht schlecht". Er würde keine Stadt kennen, die durch eine Gartenschau nicht aufgeblüht sei. Eines war Feeß wichtig: Die Vereine der Stadt sollten in die Überlegungen mit einbezogen werden. Dass man im Falle einer Zusage ein schlüssiges Verkehrskonzept brauche, massiv Werbung betrieben werden müsse und bei der Gartenschau umgesetzte Vorhaben der Bevölkerung auch anschließend zugute kommen sollten, ging aus Anregungen und Meinungsbeiträgen mehrerer Stadträte hervor.