Im Altensteiger Museum im Alten Schloss laufen Vorbereitungen für Weihnachtsausstellung

Von Doris Sannert Altensteig. In den Geschäften füllen Plätzchen, Nikoläuse, Christbaumkugeln und Kerzen die Regale. Und auch im Museum im Alten Schloss laufen die Vorbereitungen für die Weihnachtsausstellung auf Hochtouren."Trachten – getragene Identität" lautet das Thema, das Museumsleiterin Birgitta Dieterle für die diesjährige Ausstellung ausgewählt hat. Um den Besuchern eine möglichst große Bandbreite zu zeigen, hat sie sich nicht nur in Altensteig und in den umliegenden Orten umgesehen. Und so darf sich der Museumsbesucher nach der Ausstellungseröffnung am Samstag, 27. November, um 14 Uhr, auch auf Trachten aus dem Hochschwarzwald, aus Südtirol, Siebenbürgen, vor allem aber aus Hessen freuen. Selbst die Tracht aus Bourg St. Maurice, der französischen Partnerstadt Altensteigs, wird im Rahmen der Weihnachtsausstellung zu sehen sein.

Auf ihrer Suche nach seltenen Ausstellungsstücken ist Birgitta Dieterle an die Sammlerin Annemarie Kitzinger geraten. Sie hat mit Originaltrachten aus ihrem Fachgeschäft für Volkskunst und Antiquitäten in Offenbach schon zahlreiche Opernaufführungen und Fernsehproduktionen ausgestattet. Ihre Tochter, die Kunsthistorikerin und Volkskundlerin Barbara Gaertner, hat einige der Trachten persönlich nach Altensteig gebracht. Wie auch Yvonne Ritz und Jörg Wolf, die aus Wetzlar und Kraftsolms angereist sind, um Birgitta Dieterle die Trachten aus der Schwalm-Region im Hessischen persönlich zu übergeben.

Elf bis 15 Röcke trugen die Schwälmlerinnen einst übereinander, wussten die beiden zu berichten. Und selbst die Gebrüder Grimm ließen sich von der Schwälmlerinnen- Tracht mit ihrem roten Häubchen zu dem berühmten Märchen "Rotkäppchen" inspirieren.

Dass eine Tracht nicht nur hübsch anzusehen ist, sondern auch den gesellschaftlichen Rang, das Alter und den Familienstand von Mann und Frau ganz genau beschreibt, das wird in der Ausstellung deutlich. Wer beispielsweise wissen möchte, ob eine Frau ledig, verheiratet oder bereits Witwe ist, muss genau hinschauen und auf die Farbe der Tracht ebenso achten wie darauf, an welcher Stelle die Schleife der Schürze gebunden ist – ob vorne, hinten, rechts oder links.

Eines haben jedoch alle Trachten gemeinsam: Schwarz ist auch hier die Farbe der Trauer. Und wenn eine ganze Region – wie es einst die Schwälmler nach dem ersten Gefallenen im Krieg taten – geschlossen schwarz trägt, dann drückt dies auch Einigkeit und Geschlossenheit aus.