Mit dem traditionellen Spatenstich begannen die Bauarbeiten. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Millionenprojekt: Dank üppigem Zuschuss muss Stadt Altensteig nur knapp ein Fünftel der Kosten stemmen

Altensteig. Ein Anbau und ein Neubau: Die Friedrich Boysen-Realschule in Altensteig wird erweitert. Geplant sind vier neue Klassenzimmer, eine Teeküche, Nebenräume, ein vergrößertes Rektorat und ein größeres Lehrerzimmer. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro.

Das Vorhaben wird in zwei Abschnitten verwirklicht. Erstes Vorhaben ist ein dreigeschossiger Anbau an der Nordseite der Schule. Im Untergeschoss entstehen auf einer Nutzfläche von 181 Quadratmetern Lagerflächen und technische Anlagen, im Erdgeschoss befindet sich später das erweiterte Rektorat und im ersten Obergeschoss das größere Lehrerzimmer. Vor dreieinhalb Wochen begann die Firma Rau aus Ebhausen, das Fundament auszuheben. Mit der Fertigstellung wird für Sommer 2021 gerechnet. Voraussichtliche Gesamtkosten: 767 400 Euro.

Östlich der Realschule wird außerdem ein zweigeschossiger Neubau erstellt. Er umfasst vier Klassenzimmer, eine Teeküche und Nebenräume (Lager, Lehrmittel, Toiletten). Die beiden Klassenzimmer im Erdgeschoss können durch eine mobile Wand getrennt werden – wenn sie auseinandergezogen wird, beträgt die Raumgröße 133 Quadratmeter. Durch die flexible Nutzung, erklärte Hochbauamtsleiter Andreas Bayer beim traditionellen Spatenstich, könnten dann auch Schul- und andere Veranstaltungen stattfinden.

Um gewappnet zu sein, falls die Schülerzahl steigt, habe man bereits bautechnische Vorkehrungen getroffen- sprich: die unproblematische Aufstockung des Baukörpers um ein weiteres Geschoss und eine Schachtgrube für den dann erforderlichen Personenaufzug.

Die äußere Gestaltung beider Gebäude orientiert sich nach Angaben von Architekt Michael Pfeifle bei den Fenstern, dem Sonnenschutz und der Fassadenverkleidung an der Gymnastikhalle auf dem Campus, der im vergangenen Jahr saniert wurde. Ziel sei ein einheitliche Aussehen. Die Nutzfläche beim Neubau beträgt 485 Quadratmeter. Die Arbeiten sollen bis Ende 2021 dauern und mit mehr als 1,8 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Stadt muss für beide Bauten nur insgesamt 500 000 Euro an Eigenmitteln aufbringen, weil es laut Hochbauamtsleiter Bayer einen üppigen Zuschuss aus dem Ausgleichsstock und der staatlichen Schulförderung gibt.

Für Bürgermeister Feeß hängt die hohe Förderung damit zusammen, dass die Friedrich-Boysen-Realschule von vielen Auswärtigen besucht werde und "weil sie einen sehr guten Ruf hat", so dass selbst Schüler mit einer Gymnasialempfehlung dortunterrichtet werden wollten.

Rektor Klaus Ramsaier verdeutlichte das an einem Beispiel. Mit 116 aufgenommenen Fünftklässlern sei die Kapazitätsgrenze im Schuljahr 2020/21 erreicht, sodass weitere Anmeldungen aus Zwerenberg nicht mehr berücksichtigt werden konnten. Nach dem Spatenstich lud die Stadt vor Ort zu einem Imbiss mit Getränken und Butterbrezeln ein.