Ehrungen (von links): Gerhard Wurster, Carsten Rapp, Thomas Maier, Enis Savanovic und Jochen Becker. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Delegierte in Altensteig

Von Maria Kosowska-Németh

Die Zahl der Jugendfeuerwehren im Kreis Calw ist auf 23 angewachsen. Das war bei der Delegiertenversammlung in Altensteig zu erfahren.

Altensteig. Retten, Löschen, Bergen, Schützen – diese vier Schlagworte fassen die Hauptaufgaben der Feuerwehr in der ganzen Welt zusammen. Auf der Kinder-Berufswunschliste platziert sich der Feuerwehrmann ganz oben, gleich neben Fußballer, Pilot, Tierarzt oder Model. Sein Ruf verkörpert das Heldenideal und verliert seit Jahrzehnten nicht an Attraktivität.

Laut Pressesprecher Udo Zink vom Kreisfeuerwehrverband Calw dürfen die Kinder aus der Region ab zwölf Jahren an die Aufgaben der Feuerwehr in Rahmen der Jugendfeuerwehr herangeführt werden. Auf spielerische Weise, doch realitätsnah üben sie Arbeitsabläufe- und Schwerpunkte, lernen Disziplin, Teamarbeit, Verantwortung und Kameradschaftswerte kennen. Nach der Grundausbildung ist dann mit 17 Jahren der Weg frei in die Aktive Wehr.

Jochen Becker, Jugendleiter der Kreisjugendfeuerwehr begrüßte 68 Delegierte. Aus dem Bericht ging hervor, dass 2015 die Anzahl der Jugendfeuerwehren im Kreis auf 23 gewachsen ist, wobei die jüngste Gruppe in Neuweiler erfreulicherweise unter weiblicher Leitung stehe. Bei Jugendfeuerwehren zeige sich also ein positiver Entwicklungstrend. Im Vergleich zum Jahr 2014 verzeichnete man einen Anstieg auf 617 Mitglieder bei gleichzeitiger Übernahme von 53 jungen Männern und acht Frauen in die Aktive Wehr.

Wie Wolfgang Borkenstein von Kreisjugendring Calw feststellte, sei aufgrund der demografischen Entwicklung sowohl der Bestand in den Kindergruppen als auch die Anzahl der Jugendlichen unter 18 Jahren jedoch leicht gesunken. Dies sei beunruhigend, da die Bildung nicht nur an den Schulen stattfinde, auch Mitwirkung in Jugendverbänden spiele eine wichtige Rolle in der allgemeinen Entwicklung der Jugend, meinte Borkenstein.

Um den Nachwuchs zu sichern, setzten die Jugendleiter und rund 190 Betreuer 2015 auf verstärkte Aktionen wie "Laufen statt Saufen" und praktische Übungen in Teamarbeit. Aktivitäten wie Zeltlager in Wildberg, Ausflug nach Dresden oder Eisdisco im Polarion Bad Liebenzell zementierten zusätzlich das Gemeinschaftsgefühl. Auf dem aktuellen Jahresplan stehen unter anderen der Besuch bei Audi Werkfeuerwehr und Ausflug nach Legoland fest.

Kreisrätin Ursula Utters und die ausscheidende Kreisjugendsprecherin Jessica Milde betonten, dass die Jugendfeuerwehr-Zugehörigkeit die Disziplin und Kameradschaftsgefühl bilden und fördern.

Diese Meinung teilte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Calw, Klaus Ziegler. Er wies darauf hin, dass viele Gemeinden sich bereit erklärt haben, die Arbeit der Jugendleiter auch finanziell zu unterstützen.

"Angesichts der krisenhaften Situation" stehe die Feuerwehr vor den neuen Aufgaben – stellte der stellvertretende Landrat Frank Wiehe fest. Werte, die verteidigt werden müssten, seien im Grundgesetz verankert. Besonderes Augenmerk legte der Jurist auf die humanitäre Aussage von Artikel 1 und 16 des Grundgesetzes.

Nachdem die ausscheidende Kassiererin Monika Turu ihre positive Jahresübersicht vorgestellt hatte, wurde sie zusammen mit ihrer Kollegin Milde verabschiedet.

Die Stellen übernahmen Stefanie Becker (Kassiererin) und Philipp Steeb (Kreisjugendsprecher).

Anschließend nahmen der Jugendleiter Becker und sein Stellvertreter Enis Savanovic die Ehrungen vor: Löschmeister Thomas Maier wurde mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber für zwölf Jahre Jugendfeuerwehrarbeit geehrt, Oberbrandmeister Carsten Rapp erhielt die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold für 21 Jahre Engagement in der Jugendarbeit, Oberbrandmeister Gerhard Wurster wurde mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber für seine Verdienste in 29-jährigen Arbeit mit dem Nachwuchs ausgezeichnet.