Fünf Jahre nach ihrer Gründung hat die so genannte CJD-Band immer noch keinen Namen – was der mitreißenden Darbietung aber keinen Abbruch tut. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Altensteiger Publikum entlässt CJD-Band erst nach einer Zugabe

Von Manfred Köncke

Der Speisesaal des Altensteiger Jugenddorfs verwandelte sich beim Konzert der CJD-Band in eine Konzertbühne.

Altensteig. Als Frontfrau Ute Natterer ans Mikrofon trat und die Ensemblemitglieder einzeln vorstellte, blickte sie in voll besetzte Stuhlreihen. Auf dem Programm standen bekannte Titel wie "It’s raining men" der Weather Girls und "Hit the road, Jack!", das Ray Charles weltbekannt machte. Zu hören waren außerdem gefühlvolle mehrstimmige Balladen.

Bei den witzigen Stücken "Schilddrüsenunterfunktion" von Funny van Dannen und dem "Fettnäpfchenwetthüpfen" von Annett Louisan – eine humorvollerzählte musikalische Berg- und Talfahrt der Liebe – wollte der Beifall nicht enden.

Die Wechselgesänge und solistischen Einlagen von Jasmin Weigand, Lea Natterer, Michelle Kreutzer, Naomi Grzybek, Marina Scheer und Salvo Guastella begeisterten das Publikum Ein weiterer Höhepunkt war das feinfühlige Klavierspiel von Tom Stephan mit klassische Stücken von Chopin und Schumann. Begleitet wurden die achtköpfige CJD-Band von Ferdi Cimensever am Schlagzeug und Ute Natterer am Klavier. Das Konzert endete mit einer stürmisch geforderten Zugabe.

Seit der Gründung bereits viele Auftritte absolviert

Die CJD-Band setzt sich zusammen aus Mitarbeitern und Jugendlichen der Wohngruppen "Hoffnungsland" – einer stationären Jugendhilfemaßnahme, in der Heranwachsende mit psychischen Erkrankungen sowie unbegleitete minderjährige Jugendliche betreut werden. Gegründet wurde das bisher namenlose Ensemble im 2011 von Ute Natterer. Sie habe schon während ihrer Schulzeit im Gymnasium leidenschaftlich gern gesungen. Weil Musik zum pädagogischen Konzept des Altensteiger Jugenddorfs gehört, "habe ich mich um eine Stelle als Erzieherin beworben und wurde eingestellt".

Inzwischen hat die CJD-Band zahlreiche öffentliche Auftritte absolviert – das erste Mal im Juli 2012, damals nur zu dritt, mit einer Gitarre und zwei Congas. Bei der Zentrale des Christlichen Jugenddorfs Deutschland (CJD) wurden später weitere Instrumente (Klavier, Schlagzeug, Mischpult) beantragt und genehmigt. Mit diesem Equipment sei man, so Ute Natterer, in der Lage, "richtig schöne Musik zu machen". Zum Beispiel auf der Hochzeitsmesse, dem Weihnachtsmarkt, beim 60-jährigen Bestehen des Altensteiger Jugenddorfs und der Verabschiedung von Jugenddorfleiterin Anna Ohnweiler.

Singspiel bietet Spaß und Unterhaltung

In Planung ist ein größeres Projekt: Im Sommer will die Band das Musical "Paranoia Avenue" aufführen. Die Handlung spielt an einer Bushaltestelle. Dort treffen sich jeden Morgen "erstaunliche" Menschen. Miruna kann Gedanken lesen und die Zeit anhalten, Eva hat es von einer grauen Maus zur erfolgreichen Geschäftsfrau gebracht, Alfred Ameise würde am liebsten jeden Tag 25 Stunden arbeiten. Ute Natterer: "Ein turbulentes Stück mit viel Musik, das jede Menge Spaß und Unterhaltung garantiert."