Die Masken werden auch mit der übrigen Mode in Einklang gebracht.Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Evi Kum gestaltet Masken als passendes Accessoire / Mit Kräutern und Gewürzen bedampft

Seit Wochen gilt in Baden-Württemberg eine Verordnung, die das Tragen einer Schutzmaske manchenorts zur Pflicht macht. Für einige Menschen im Ländle entwickelte sich daraus ein besonders attraktives Accessoire, wie Modemacherin Evi Kum aus Wart berichtet.

Altensteig-Wart. Als Zeichen der Rücksichtnahme ist die über Mund und Nase gezogene Schutzmaske nicht nur zum Symbol für Vernunft und Verantwortung aufgerückt, sondern wird auch aus hygienischen Gründen zum Selbstschutz in der Öffentlichkeit getragen. "Mittlerweile gehört in Deutschland die Dame oder der Herr mit Mundschutz zum gewohnten Bild", konstatiert Kum, die schmunzelnd hinzufügt: "Das Image dazu hat sich gewandelt, weil jeder auf das eigene Wohlergehen achtet."

Während Menschen in der Stadt und auf dem Land an den Nähmaschinen sitzen und Gummilitzen an ein Stück Stoff annähen, schneidert die Spezialistin für Wohlfühlmode Mundschutzmasken mit modischem Kniff und Chic.

Passend zum individuell gefertigten Kleidungsstück werden in ihrem Atelier in Wart die stylishen Schutzmasken nicht nur farblich zum jeweiligen Outfit abgestimmt, sondern sind zudem in verschiedenen Variationen und Ausstattungen erhältlich. Denn anders als bei herkömmlichen Hilfsmitteln hat der Kunde hier bei ihrer Mund-Nasen-Bedeckung die Qual der Wahl zwischen einem Mundschutz-Schal nach historischem Vorbild mit Zusatznutzen und einem Mundschutz mit duftender Ausstattung. "Die momentane Situation engt uns eh sehr ein und so muss der Mundschutz bequem und trotzdem effektiv sein", erklärt Kum, die sich in den vergangenen Monaten viele Gedanken zu diesem Thema gemacht hat. Und wie so oft bei kreativen Eingebungen "liegt das Gute so nah".

Nähen nach historischem Vorbild

Die Inhaberin der "Wohlfühlmode Baronin von Baden-Durlach" ist durch die Hochzeit des badischen Großherzogs Friedrichs I. von Baden mit Prinzessin Luise von Preußen, der einzigen Tochter des späteren Kaisers Wilhelm I. und der Enkelin von Preußens Ikone Königin Luise verbunden. Eine Tatsache, die auch in der Mode ihren Niederschlag findet.

"Wenn ich in die Geschichte unserer Vorfahren zurückblicke, trug bereits Königin Luise von Preußen zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihren zum Markenzeichen gewordenes Halstuch. Manche sagen die Binde unter dem Kinn war damals Ausdruck einer bestimmten Moderichtung, andere Stimmen erklären es mit der Überdeckung einer Schwellung am Hals."

Nun, wie dem auch sei, das Image von Luises Halsbinden-Look inspirierte Kum in ihrer Schneidereiwerkstatt zur modisch neuen Schutz-Variationen. "Während das Halstuch mal eng und mal locker getragen wurde, konnte es auch einfach über Mund und Nase hochgezogen werden, um sich vor üblen Gerüchen oder Straßenstaub auf den einst unwegsamen Wegen zu schützen."

Aus dem historischen Vorbild aus Schal und Schutz wurde bei Kum die Kombination zu einem bequemen und trendigen Accessoire mit Wohlfühleffekt. "Meine Mundschutz-Schals sind luftig um den Hals zu tragen und können bei Bedarf einfach über Mund und Nase gezogen werden." Für Kums Kundin Charlotte Michel-Biegel aus Nagold ist diese federleichte Form "atmungsaktiv und einfach in der Handhabung." Wer darüber hinaus bei der enger anliegenden Mundschutz-Variante nicht ständig den eigenen Atem in der Nase haben möchte, wählt den duftenden Masken-Klassiker.

"Nach Wunsch werden unsere Naturstoffe mit diversen Duftnoten wie Kräutern und Gewürzen bedampft. Das hat bereits im Mittelalter bei der Pest Wirkung gezeigt", erklärt Kum lachend und bestätigt, dass diese Art des Schutzes ein angenehmes und entspanntes Atmen ermöglicht. Getreu der Wertevorgabe "Wohlfühlmode" sieht Evi Kum ihren Mundschutz als modisches Accessoire, das individuell in ihrem Atelier gefertigt wird und nicht als Medizinprodukt.