Mit der Sanierung der Egenhauser Straße soll der Umbau der Altensteiger Unterstadt beginnen. Foto: Köncke

Stadtentwicklungskonzept: Umbau der Altensteiger Unterstadt soll noch dieses Jahr beginnen. Bürgermeister Feeß: Es geht um Umsetzung der ersten Ideen.

Altensteig - Mit der Frage, wie das Altensteig der Zukunft aussehen soll, beschäftigen sich viele Verantwortliche innerhalb der Stadtverwaltung um Bürgermeister Gerhard Feeß, der Gemeinderat und zahlreiche Bürger. Nun gibt es erste konkrete Antworten.

Im Herbst hatten Städteplaner und Landschaftsarchitekten aus ganz Deutschland ihre Ideen und Visionen für eine Umgestaltung der Unterstadt im Rahmen des "Stadtentwicklungskonzepts 2025" vorgelegt. Am Ende kürte die Jury die Stuttgarter Büros "Grüne Welle" und "Lima" zu den Siegern des Wettbewerbs. "Nun geht es an die Umsetzung der ersten Ideen", sagt Bürgermeister Feeß über die Vorschläge der Sieger: "Die Fachleute konkretisieren derzeit ihre Ideen und erstellen einen Rahmenplan zur Umsetzung der Projekte." Sobald diese Feinplanung vorliege, werde sich der Gemeinderat noch einmal vor den Sommerferien mit den Details beschäftigen, so der Bürgermeister.

Dann geht es los – und zwar mit dem kompletten Umbau der Egenhauser Straße – also der Verbindung zwischen der Abzweigung in Höhe des Waldfriedhofs hinunter zum Postplatz. Für einen finanziellen Aufwand von rund 800.000 Euro soll die Straße, die derzeit durch Blumenkübel verkehrsberuhigt ist, umfangreich saniert werden und dann in den Postplatz münden. Seine Neugestaltung, inklusive Einbau eines seitlich verschwenkten Kreisverkehrs, dürfte das prägende Großprojekt der Stadtsanierung im Jahr 2016 werden.

"Am Beispiel des Postplatzes wird man schnell erkennen, wie sich das Bild Altensteigs wandeln wird", kündigt Feeß erwartungsvoll mit Blick auf moderne Linienführungen, die Pflanzung von Bäumen und eine Pflasterung an, die kaum noch zwischen Straße und Gehweg unterscheidet – auf dass rasende Verkehrsteilnehmer keine Chance mehr haben, die B 28 als Rennstrecke zu missbrauchen. Oder wie es die Planer formulieren: "Der neue Postplatz wird zum unverwechselbaren Stadteingang, der Kreisverkehr wiederum zum Entschleuniger für alle in die Stadt Einfahrenden." Kostenaufwand für diesen Teil der Stadtsanierung: geschätzte 500.000 Euro.

Als dritter Schritt ist in der Folge dann die Umgestaltung der gesamten Poststraße und des Marktplatzes geplant. In diesem Teil der Sanierungsplanungen sind auch die Neugestaltung rund um die Sternenbrücke und der Bau des Sternenplatzes vorgesehen. Als eine der ersten Voraussetzungen zur Realisierung wird dabei in naher Zukunft der bisherige Gasthof "Goldener Stern" abgerissen. In diesen Bereich wird es künftig einen Kreisverkehr geben, der den Verkehr aus der Oberstadt sowie aus Richtung Stadtgarten und Innenstadt regelt.

Sobald das Areal rund um die Sternenbrücke neu gestaltet ist, folgt der vierte Schritt der aktuellen Planungen, nämlich die Umgestaltung des Rosenplatzes vor dem evangelischen Gemeindehaus und des Saumarktes. So ist unter anderem vorgesehen, dass es künftig keine Parkplätze mehr auf dem Marktplatz geben wird, dass die B 28 sowie die Fläche am Rathaus- und Marktplatz in Sachen Bodenpflasterung farblich angepasst werden, die Buswendeschleife am Marktplatz entfällt und es ein spezielles Begrünungskonzept für den gesamten Marktplatz gibt. Er könnte damit künftig stärker als bisher zum Verweilen einladen und auch Schauplatz von Veranstaltungen werden. Auch am Saumarkt, so die Planung, wird sich einiges verändern. Nicht nur, dass er bis hinter die Polizei erweitert werden soll und der Uferweg hinüber zur Schwanenbrücke ein neues Erscheinungsbild erhält. Das zentrale Element in diesem Teil der Unterstadt soll der Bau von Stufen hinunter zur Nagold sein – eine Art Terrasse oder Freitreppe, die nicht nur im Sommer ein Ort der Begegnung werden könnte. "Wir wollen die Nagold aus ihrem engen Korsett befreien. Der Saumarkt wird zum Platz am Wasser", kündigt der Bürgermeister einen klaren Schnitt an – soweit eben, wie es der Hochwasserschutz erlaubt. Auch an anderen Stellen der Unterstadt soll die Nagold künftig stärker erlebbar sein als bisher.

Aus Sicht von Feeß werden diese ersten Umbaumaßnahmen vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen und Gesamtkosten von rund sieben Millionen Euro verursachen: "Wir haben die ersten Anträge auf Städtebaufördermittel gestellt", so der Bürgermeister, der zuversichtlich ist, dass Altensteig bis zu 50 Prozent der Kosten aus Landestöpfen erhalten könnte.