Rund 20 Zuhörer hatten sich zur Ortschaftsratssitzung eingefunden. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Räte wollen Flächen für Gewerbeansiedlungen vorhalten und fürchten Unruhe im Ort

Der Ortschaftsrat Spielberg hat sich einstimmig gegen einen neuen Standort des Altensteiger Jugend-, Missions- und Sozialwerks (JMS) im Gewerbegebiet "Härte" ausgesprochen.

Altensteig-Spielberg. Ortsvorsteher Karl Heinz Dressle erinnerte an die Versammlung Mitte Dezember in der Bömbachhalle, als das geplante Gemeinde- und Veranstaltungszentrum öffentlich vorgestellt wurde. Und er stellte in der Sitzung klar: "Das war damals nur eine Anhörung." Es sei Sache des Ortschaftsrats, eine Empfehlung an den Altensteiger Gemeinderat auszusprechen, "der sich in der Regel daran hält".

Bei der Abwägung müssten viele Gesichtspunkte berücksichtigt werden, von der gewünschten Grundstücksgröße von eineinhalb Hektar über die Bereitstellung von Gewerbeflächen für einheimische Betriebe bis zur Regelung des Verkehrs. Keine Rolle dürfe bei der Betrachtung spielen, dass es sich bei JMS um eine freikirchliche Gemeinde handelt.

Für Werner Koch ist der geplante Neubau ein "Megaprojekt", deshalb sei es gut gewesen, dass sich der Ortschaftsrat für eine Bürgerinformationsveranstaltung ausge- sprochen habe. Positiv aufgefallen sei ihm, "wie sachlich damals in der Bömbachhalle diskutiert wurde". Aus vielen Wortmeldungen sei herauszuhören gewesen, dass gegen den Standort zwischen Kohlberg-, Schwarzwald- und Zinsbachstraße große Bedenken bestünden. Er könne die vorgebrachten Argumente gut verstehen, als Vertreter der Bürger müsse man das bei der Entscheidung ins Kalkül ziehen.

Thomas Zinser betonte, dass sich der Ortschaftsrat vor einiger Zeit "für das Kleingewerbe in Spielberg entschieden hat". Außerdem befürchtet er bei einem Stadtteil von 1250 Einwohnern "eine große Unruhe", wenn zum Sonntagsgottesdienst der JMS-Gemeinde 800 bis 1000 Leute nach Spielberg fahren und auch in der Woche einiges geboten sei. "Dann stimmt die Verhältnismäßigkeit nicht mehr". Die Entscheidung gegen den Standort fiel mit 8:0 Stimmen deutlich aus. Ausdrücklich wurde im Gremium darauf hingewiesen, dass man nichts gegen die freikirchliche Gemeinde habe.

Das Jugend-, Missions- und Sozialwerk hat sich im vergangenen Jahr entschieden, seine Gebäude in der Altensteiger Bahnhofstraße 43-47 nicht mehr für viele Millionen Euro zu sanieren und den 40 Jahre alte Komplex brandschutztechnisch abzusichern, sondern einen Neubau zu realisieren. Auf eine Großküche und Gästezimmer will man künftig verzichten.