Rund um die gesunde Ernährung drehte sich das Gespräch bei der Essig-Firmengruppe in Spielberg mit (von links): Petra Haag (Küchenleitung), Firmengründer Adolf Essig, Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel und Andreas Bohnet. Foto: kw Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulessen: Essig beim Runden Tisch dabei / Fuchtel im Dialog mit Führungsriege der Firmengruppe

Nährstoffreichreich kann ein Schulessen vor allem dann nicht sein, wenn es zu Dumpingpreisen angeboten wird. Darauf verwies Adolf Essig, Geschäftsführer der gleichnamigen Firmengruppe in Spielberg, beim Wirtschaftsgespräch mit Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel.

Altensteig-Spielberg (kw). Der Firmengründer war sehr angetan vom Vorschlag des CDU-Bundestagsabgeordneten, im Rahmen einer Veranstaltung für die Region, die verschiedensten Aspekte gesunder Ernährung im Schulalltag zu erörtern. Dazu sollen auch Ernährungsexperten unterschiedlicher Einrichtungen eingeladen werden, um den Fokus auf die Qualität zu lenken. "Zu viele Kinder ernähren sich in heutiger Zeit zu ungesund", sagte der Parlamentarier, deshalb sei es wichtig und gut, Aufklärungsarbeit zu leisten und Bewusstsein zu stärken.

Dafür sei die Firmengruppe mit ihrem über Jahre angesammelten Fachwissen geradezu prädestiniert. Denn von Spielberg aus werden täglich bis zu 10 500 Essen im Cook-and-Chill-Verfahren ausgeliefert; das Unternehmen wäre von den Kapazitäten her sogar für die doppelte Menge gerüstet. Die Speisen werden zwar traditionell gekocht, dann aber sofort auf eine Temperatur von unter vier Grad Celsius gekühlt. Dadurch bleiben sie nicht nur länger frisch, sondern sind auch vor Keimen bestens geschützt. Beliefert werden zum Beispiel Krankenhäuser, Pflegeheime, Mensen sowie Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Ein Novum ist die Essensausgabe in Schulen in Büffetform, womit den Schülern eine echte Auswahl geboten und zugleich die Speiseabfälle reduziert werden.

Die Essig-Firmengruppe, die eben erst 1,7 Millionen Euro in ihren Standort und ein neues Schulungszentrum investiert hat, ist einer der größten Anbieter nach diesem durchdachten Herstellungsverfahren in Deutschland.

Außerdem werden, wo immer möglich, regionale Produkte eingesetzt, wofür bis zu drei Millionen Euro jährlich ausgegeben werden. Deshalb ist Wissen rund um die Verpflegung aus Spielberg nicht nur hierzulande, sondern mittlerweile sogar in Fernost gefragt, wie der Politiker darüber hinaus erfuhr. Adolf Essig: "Wir hätten Konzepte, wie man die regionale Vernetzung noch weit mehr intensivieren könnte. "

Für den Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein hervorragender Ansatz, sich über den Senior Expert Service (SES) der deutschen Wirtschaft in die internationale Arbeit in den Entwicklungs- und Schwellenländern einzubringen. "Dafür suchen wir immer Mitarbeiter mit Erfahrung, die sich im Ruhestand befinden und bei Bedarf an verschiedensten Brennpunkten der Welt eingesetzt werden können." Aktuell laufe ein Projekt zur Versorgung von Kindern in den Kriegsgebieten der Ukraine.

Fuchtel zollte dem Firmengründer größten Respekt für seinen unternehmerischen Erfolg, der die Basis für 80 Arbeitsplätze sei. Die neun firmeneigenen Kühllaster sind rund um die Uhr in Baden-Württemberg, Bayern und sogar bis nach Hessen im Einsatz. Er begrüße vor allem das reibungslose Zusammenwirken im gewerblichen und gemeinnützigen Bereich, so Fuchtel.

Deshalb ist der Abgeordnete auch davon überzeugt, dass die Essig-Firmengruppe in einem modernen Tourismuskonzept für die Region Nordschwarzwald als regionaler Vermarkter einen wichtigen Platz einnehmen könnte.