Die Darsteller des Kleinen Theaters Altensteig begeisterten bei der Premierenvorstellung. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Premiere: Kleines Theater Altensteig feiert Erfolg mit neuem Stück "Immer Ärger mit Harry"

Das "Kleine Theater Altensteig" hat eine kauzige Kriminalkomödie auf die Bühne gebracht – und wurde dafür gefeiert.

Altensteig. "An einem sonnigen Tag im Herbst entdeckt der kleine Abie auf einer Anhöhe am Waldrand einen Mann, der in den Himmel starrt und sich nicht bewegt." So beginnt die Geschichte über Mister Rogers, der auch nach seinem Dahinscheiden bei einer Handvoll Mitmenschen Gewissensbisse auslöst und für Unannehmlichkeiten sorgt, wie bereits der Titel des Stücks "Immer Ärger mit Harry" vermuten lässt. Das Kleine Theater Altensteig hat die Kriminalkomödie einstudiert.

Auch nach der zehnten Verbeugung wurden die Schauspieler bei der Premierenvorstellung in der Städtischen Musikschule vom Publikum stürmisch gefeiert. Der Zweiakter mit schrulligen und überkandidelten Figuren scheint dem Ensemble auf den Leib geschrieben zu sein.

Ein Mord? Ein Herzinfarkt? Aus unterschiedlichen Gründen hat keiner der Dorfbewohner ein Interesse daran, die Polizei zu rufen. Jeder glaubt, in die Sache verstrickt zu sein.

So hält Harry, der Zeit seines Lebens eine Nervensäge war, die netten Leute von Sparrowswick auch nach seinem Ableben auf Trab: Jennifer Rogers (Kirsten Fuchs) die glaubt, ihren herrschsüchtigen Ehemann mit einer Milchflasche erschlagen zu haben, Miss Graveley (Britta Erhard), die ihren Wanderschuh als Waffe eingesetzt hat, weil sie sich von Harry unsittlich bedrängt fühlte, der Kahnfahrer und Hobbyjäger Albert Wiles (Martin Peukert), der bei seiner Pirsch drei Gewehrschüsse abgegeben hatte – die erste Patrone traf eine Bonbontüte, die zweite eine Blechdose und die dritte...?

Soll man Gras über die Sache wachsen lassen oder den Täter ausfindig machen? Diese Frage beschäftigt den erfolglosen Maler Sam Marlowe (Sven Gebhard) als er am Tatort eintrifft.

Christina Steigner schlüpfte in drei (kurze) Rollen mit wechselnder Montur – als Schmetterlingsjägerin, vierjähriger Junge und als Ärztin. Andreas Lindorfer führte als Erzähler behutsam in das Geschehen mit einem "waldreichen" Bühnenbild ein. Stefan Mayer sorgte für eine optimale Ausleuchtung und gute Verständlichkeit der Schauspieler, die mit Leidenschaft, unbändiger Spielfreude und ausdrucksstark zu Werke gingen - angeleitet von einer Regisseurin (Sabine Bethge vom Herrenberger Theater) die bis zur Generalprobe an jeder Szene gefeilt hatte.