Sie freuen sich über ein einheitliches Konzept, das sie am Tag der offenen Tür vorstellen (von links): Bürgermeister Gerhard Feeß und Ortsvorsteher Dieter Renz mit Heide Volz, Christa Günther, Heike Hobler, Bernd Zachrich und Thomas Bräuning. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildungshaus Walddorf stellt sich Sonntag vor

Von Doris Sannert Altensteig-Walddorf. Jetzt ist das Bildungshaus in Walddorf wieder eine echte Einheit mit einem einheitlichen Angebot das umfangreich und außergewöhnlich ist. Mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 29. Juni, wird es der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Bildungshaus Walddorf können jetzt Kinder von 0 bis zehn Jahren von der Kinderkrippe über den Kindergarten bis zur Grundschule von 7 bis 17 Uhr und damit ganztags betreut werden.

Diese Kooperation zwischen den drei Einrichtungen war nur durch eine Kooperation ihrer drei Träger – dem Land Baden-Württemberg, der Stadt Altensteig und dem Verein Purzentreff Altensteig – möglich.

Eine ungewöhnliche Konstellation, wie Bürgermeister Gerhard Feeß bei der Besichtigung der Einrichtung bemerkte, die es in dieser Form in Deutschland nirgendwo sonst gebe. Das Bildungshaus bezeichnete er deshalb als "Vorzeigeeinrichtung für die Stadt Altensteig und ihre Stadtteile und für die Gemeinden rundherum". Das pädagogische Konzept sei schlüssig und offen für alle.

Ortsvorsteher Dieter Renz blickte auf die Anfänge vor sieben Jahren zurück. Er ist sicher, das "Orientierungshaus", wie er es nennt, wird für den einen oder anderen ein Anreiz sein, nach Walddorf zu ziehen. Es könne aber auch Anlaufstelle für all‘ diejenigen sein, die auf ihrer Fahrt zur Arbeit an Walddorf vorbei fahren. Heutzutage sei es nicht mehr so wichtig, die Einrichtung vor dem Haus zu haben. Es sei viel wichtiger, dass das pädagogische Konzept stimme.

Seit September 2013 gibt es in der neuen Kinderkrippe eine Ganztagesbetreuung für Kinder von 0 bis drei Jahren. Im April folgte der Kindergarten. Jetzt führt die Grundschule die Ganztagesbetreuung ein – ohne eine Ganztagesschule zu sein. Das Angebot der verlässlichen Grundschule von 7 bis 13 Uhr wird nun auf 17 Uhr ausgedehnt. Für Grundschüler gibt es künftig ein Mittagessen.

Für Schulleiter Bernd Zachrich sind die Vorteile klar definiert: Die Kinder wachsen hier miteinander auf – wie in einer Großfamilie. Die Kinder kennen sich und die Pädagogen aller Untergruppen. Durch das durchgängige Konzept und die Nähe der drei Einrichtungen sei der Wechsel von einer zur anderen kein Problem. Größere Kinder seien für die Kleineren da, und bei gemeinsamen Aktivitäten und Auftritten würden Freundschaften geschlossen. "Die Kinder begegnen sich jeden Tag", erklärt der Schulleiter, der einen starken Rückgang der Gewaltbereitschaft verzeichnet.

Dass alle drei Einrichtungen so eng miteinander verzahnt sind und an einem Strang ziehen, sei nur mit einem Team möglich, das auf Augenhöhe arbeitet. Und was für die Eltern ein ganz besonderer Vorteil ist: Sie bekommen das Angebot im Bildungshaus maßgeschneidert für ihr Kind. Und noch eines ist den Pädagogen wichtig: Das Kind wird nicht nur aufbewahrt, es erhält durchgängig eine individuelle Förderung.

"Hier wurde ein Konzept selbst entwickelt das die Individualität der Kinder in allen Altersklassen fördert", lobte Feeß. Für ihn ist das auch "ein Zukunftsmodell, um kleine Schulen zu erhalten".

Wie das pädagogische Konzept im Einzelnen aufgebaut ist und welche Möglichkeiten es den Kindern bietet, kann sich die Bevölkerung beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 29. Juni, ansehen. Nach einer Feierstunde in der Evangelischen Kirche stellt der Kindergarten ab 15 Uhr seine für den Ganztagsbetrieb neu gestalteten Räume vor.