Nach einigen einleitenden Worten wurde es ernst: Die Prüflinge bekamen ihre Aufgabenblätter. Foto: Köncke

Für 118 Zehntklässler der Friedrich-Boysen-Realschule haben die Prüfungen begonnen. Rektor rechnet mit guten Noten.

Altensteig - Mit dem Fach Deutsch haben am Mittwoch für 118 Zehntklässler der Altensteiger Friedrich-Boysen-Realschule die schriftlichen Abschlussprüfungen begonnen. Nach organisatorischen Hinweisen und Ermahnungen von Rektor Klaus Ramsaier, keine unerlaubten Hilfsmittel zu verwenden, wurden die Aufgabenblätter verteilt. Vier Themen standen zur Wahl. Entscheiden konnten sich die Prüflinge zwischen einer Gedichtinterpretation, der Analyse einer Kurzgeschichte, dem Kompendium über "Generation online – Leben in verschiedenen Welten" und der Pflichtlektüre "Andorra" von Max Frisch. Am kommenden Dienstag, 6. Mai, geht es um 8 Uhr mit Mathematik weiter, und zwei Tage später mit Englisch. Das mündliche Examen findet in der zweiten Juliwoche statt, die Zeugnisausgabe am Freitag, 18. Juli – eingebettet in die Entlassfeier im Kongresszentrum Wart mit Ansprachen, Schülerbeiträgen und einem Abendessen.

Aufgrund der bisher gezeigten Leistungen im Unterricht und einer exakten Prüfungsvorbereitung in den so genannten "Poolstunden" geht Ramsaier nicht nur davon aus, dass alle Zehntklässler die Realschulzeit erfolgreich abschließen, sondern auch ein guter Gesamtnotenschnitt erreicht wird.

Die entstehende Lücke schließen nach den Sommerferien 91 neue Fünftklässler. Unterrichtet werden sie voraussichtlich in vier Klassen. Aufgrund der demografischen Entwicklung sinkt die Gesamtschülerzahl der Friedrich-Boysen-Realschule damit auf knapp unter 700. Im Gegensatz zu früher werde es bei den aktuell 45 Lehrkräften nur wenige personelle Veränderungen geben. Darüber ist Ramsaier "froh und dankbar". In der Vergangenheit sei die Lehrerversorgung für das neue Schuljahr mitunter erst während der Sommerferien fix gewesen, was bei der Stundenplangestaltung zu großen Herausforderungen und auch Problemen geführt habe.

Die Einführung von flächendeckenden Gemeinschaftsschulen werde sich in absehbarer Zeit "auch bei uns bemerkbar machen", glaubt der Realschulrektor. Soviel könne er aber bereits heute mit Sicherheit sagen: "In den nächsten zwei Jahren wird es diese Schulform in Altensteig nicht geben."

Gespannt ist Ramsaier auf Auswirkungen der Regionalen Schulentwicklung, mit der sich seit einiger Zeit das Stuttgarter Kultusministerium beschäftigt. Nach der noch in diesem Jahr erwarteten Entscheidung im Landtag von Baden Württemberg könnte es zu gravierenden Veränderungen in der Schullandschaft – bis hin zur Schließung von Standorten im ländlichen Raum – kommen. Anlass ist die allerorten zurückgehende Schülerzahl.