Keine Narrenolympiade ohne Pyramide. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Narrensaison: "Deifelsbruad" aus Wart nimmt neue Mitglieder auf / Masken abgestaubt

Mit fünf Neulingen startet die Narrenzunft "Deifelsbruad" aus Altensteig-Wart in die Saison 2020. Die Zugehörigkeit mussten sich Timo Babylon (Wart), Manuel Braun (Schopfloch), Sonja Steeb (Ebhausen), Dominick Ulmer (Bondorf) und Fabian Horny (Wart) allerdings zuerst "verdienen".

Altensteig-Wart. Das Prozedere fand am Nachmittag der Heiligen Drei Könige auf dem Dorfplatz des Altensteiger Stadtteils in Anwesenheit verkleideter "Schnaitbachhexen" aus Simmersfeld und Mitgliedern der Calwer Zunft statt. Vor Obernarr Markus Rottler aus Wart erschienen unter großem Hallo vier Männer und eine Frau im langen Leinengewand – man könnte auch sagen Kartoffelsack – vor der fahrbaren Hütte.

Nach dem Motto "Augen zu und durch"

Die Anwärter mussten ihr Häs selber nähen und beschriften. In dieser Aufmachung klingelten sie in Wart an Haustüren und bettelten um Speis und Trank, es wurden auch Schnürsenkel und Kopfschmerztabletten angenommen. Um zu beweisen, dass die Aufgabe gemeistert wurde, musste der Inhalt aus Töpfen und Eimern ausgeleert werden. Dann forderte sie Markus Rottler auf, den Narreneid abzulegen: "Wir, die Täuflinge versprechen....". Das allein genügte aber nicht, um künftig bei Umzügen und Hallenveranstaltungen mitzumischen. Nach dem Motto "Augen zu und durch" mussten faule Eier, tote Fische, verdorbene Milch und andere "Leckerein" geschluckt werden – manchmal waren es kleine Nüsse und "Tutti-frutti". Einige der Kandidaten verdrehten nach dem "Genuss" zwar die Augen, aber speiübel wurde niemand.

Bei der Narrenolympiade kam es auf Geschick und Kondition an – beim Skilauf ohne Schnee auf Beton, beim Schubkarrenrennen und Sackhüpfen. Der Sieger erhielt einen Schnaps. Zum Wettkampf gehörte die typische Pyramide. Wer es geschafft hatte, auf knieende Leiber zu steigen ohne zu wackeln oder absteigen zu müssen, hatte gute Karten. Die Veranstaltung auf dem Dorfplatz endete traditionell mit dem Maskenabstauben.

Die "Deifelsbruad" wurde im Februar 2012 aus der Taufe gehoben. Die "Hommelesbaure" gehören jetzt auch dazu. Erster Vorsitzender der auf 58 Mitglieder angewachsenen Zunft ist Markus Roller aus Wart und Daniel Beck aus Wenden sein Stellvertreter. Als Schriftführerin fungiert Diana Rottler und als Kassiererin Yvonne Meier aus Bondorf. Insgesamt 18 Umzüge und Hallenveranstaltungen stehen bis Aschermittwoch auf dem Programm. Erste Stationen sind am 10. Januar Hochdorf, ein Tag später Schellbronn und am 18. Januar Bildechingen – danach Gültlingen, Hailfingen, Salzstetten, Deckenpfronn, Gärtringen, Herrenberg und andere Orte.