Die Doktoranden und ihre Betreuer zeigten sich beeindruckt von den Einblicken in die Entwicklungs- und Produktionswelt des Abgasspezialisten Boysen. Foto: Boysen Foto: Schwarzwälder-Bote

Doktoranden von drei Hochschulen informieren über den Stand ihrer Projekte / Praxisnähe ist schnell hergestellt

Altensteig. Mit Energiekonzepten der Zukunft und der Frage, wie man in der Gesellschaft eine hohe Akzeptanz für die neuen Technologien erreicht, beschäftigt sich eine hochkarätig besetzte Runde junger Wissenschaftler, deren Forschungen von der Friedrich-und- Elisabeth-Boysen-Stiftung unterstützt werden.

Auf Einladung der Stiftung waren 17 Doktoranden der Technischen Universität (TU) Dresden, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Stuttgart zusammen mit ihren Betreuern zu Gast beim Abgastechnologie-Spezialisten Boysen in Altensteig. "Zum einen wollten wir uns kompakt über den aktuellen Stand der geförderten Projekte informieren. Zum anderen sollte damit auch die Vernetzung unter den Doktoranden gefördert werden. Die guten Gespräche zeigen, dass diese Vorgaben mehr als erfüllt wurden", sagt Stefanos Fasoulas, Professor am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart und Vorsitzender des Stiftungsvorstandes.

"Und wenn es uns jetzt noch gelungen ist, den ein oder anderen Doktoranden für eine Ingenieurkarriere im Hause Boysen zu begeistern, haben wir alles richtig gemacht", ergänzt Jürgen Schmidt, der bei Boysen den Bereich Entwicklung leitet und dem Stiftungsvorstand angehört..

"Ausstattung undProduktionsweisesind außergewöhnlich"

Bei den vorgestellten Forschungsprojekten geht es zum Beispiel um CO2-Neutralität, um Wasserstoff als Energieträger oder um die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung in Blockheizkraftwerken.

Das im Juni 2012 gegründete Boysen-TU-Dresden-Graduiertenkolleg verfolgt dabei einen weiterführenden Ansatz: Durch die Zusammenarbeit mit Kommunikations- und Politikwissenschaftlern wird ebenso erforscht, unter welchen Vorgaben künftige Energiekonzepte von der breiten Öffentlichkeit auch akzeptiert werden

Nach den Präsentationen stellten sich die Doktoranden sowie deren Betreuer den Fragen der Zuhörer, darunter auch Boysen-Geschäftsführer Rolf Geisel sowie der frühere Vorsitzende des Stiftungsvorstands, Professor Ernst Messerschmid, der 1985 als Astronaut beim Weltraumflug der US/Raumfähre Challenger an Bord war. Nahtlos vollzog sich dabei der Übergang von universitärer Forschung in die Praxis der Boysen-Geschäftswelt.

Dass die Energiewende dabei weit mehr als nur ein nur schwer greifbarer Begriff sein kann, zeigte die Vorstellung des Boysen-Fertigungswerks im Altensteiger Gewerbegebiet "Turmfeld": Durch die Nutzung alternativer Energien wie Erdwärme und Photovoltaik hat Boysen seine Vision von einer C02-neutralen Fabrik für die energieautarke Produktion von Abgastechnik bereits 2011 realisiert. Die dahinter stehenden Fakten und Zahlen beeindruckten die Doktoranden ebenso wie der anschließende Rundgang durch die Boysen-Versuchseinrichtungen sowie durch das Produktionswerk BAK in Simmersfeld.

"Die Ausstattung, die Boysen seinen Mitarbeitern zur Verfügung stellt und die Art, wie hier produziert wird, sind außergewöhnlich", konstatierte ein Teilnehmer, "ich kann mir gut vorstellen, dass es großen Spaß macht, in diesem Unternehmen zu arbeiten."

Die gemeinnützige Friedrich-und-Elisabeth-Boysen-Stiftung fördert seit 1996 Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Umwelttechnik mit besonderer Berücksichtigung ingenieurwissenschaftlicher Lösungen zur Reduktion von Schadstoffen, Lärm und des Energieverbrauchs. Mehr als 5,4 Millionen Euro wurden bislang vergeben. Momentan werden jährlich rund 20 Einzelvorhaben gefördert.

Darüber hinaus vergibt die Stiftung auch Preise für herausragende Studien-, Diplom- und Doktorarbeiten auf dem Gebiet der Umwelttechnik und des Umweltschutzes an die Technische Universität (TU) Dresden, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Universität Stuttgart.