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Zweites Altensteiger Oktoberfest erfüllt alle Erwartungen. Volksfest-Stimmung auf dem Marktplatz.

Altensteig - Volksfeststimmung auf dem Altensteiger Marktplatz, offene Türen in den Ladengeschäften, herrliches Herbstwetter und viele Besucher: Das "2. Altensteiger Oktoberfest" erfüllte sämtliche Erwartungen.

"Das grenzt fast an ein Wunder", konnten es Altensteigs Bürgermeister Gerhard Feeß und Werberingvorsitzender Uwe Seeger am Sonntagnachmittag kaum fassen. Den ganzen Samstag über hatte es heftig geregnet, und als gegen Abend erneut dunkle Wolken über der Stadt aufzogen, verstärkte sich die Befürchtung, ein Oktoberfest mit leeren Bankreihen, ohne Musik auf dem Rathausplatz und verschnupften Standbesitzern in der Poststraße feiern zu müssen. Und dann strahlte am Sonntag die Sonne vom Himmel, und das Quecksilber kletterte auf 20 Grad.

Eröffnet wurde das schwäbische Volksfest von der Black-Forest-Brassband als Nachklang zur Morgenfeier in den Kirchen mit der Melodie "Denn er hat seine Engel befohlen" von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Trompeter Tobias Steeb hatte sich ins 32-köpfige Orchester eingereiht und überließ das Dirigieren Stadtmusikdirektor Josef Stritt.

Der Holzhammer lag griffbereit neben dem 50-Liter Holzfass. Nach vier Schlägen von Uwe Seeger und dem typischen Oktoberfestruf "Ozapft is" schoss schäumender Gerstensaft in Steinkrüge. Für die Brassband das Signal, mit der Komposition "Altensteig" des früheren Musikschulleiters Moritz von Woellwarth und einem Gospel das Freiluftkonzert fortzusetzen.

Die Tische auf dem Marktplatz – mit Baumaschinen im Hintergrund – füllten sich zusehends, und erste Bestellungen wurden entgegengenommen. Die Arbeiterwohlfahrt organisierte extra ein Spielmobil mit Dreirädern, Federballschlägern und Reifen, die Musik machen. Die Feuerwehr Altensteigdorf hatte einen Holzstamm aufgelegt. Mit einer Waldsäge musste man versuchen, möglichst genau eine 500 Gramm-Scheibe abzutrennen. Die Handball-C-Jugend des TSV Altensteig lud zum Dosenwerfen ein. Wer mit drei Bällen alle zehn Stück flachlegte, wurde mit einer Süßigkeit belohnt.

Wegen des erwarteten Regenwetters hatte Peter Weggemann aus Waldshut seine Kindereisenbahn daheim gelassen und dafür das Kinderkarussell nach Altensteig transportiert und aufgebaut. Am Stand nebenan verkaufte er Mandeln, Magenbrot und Oktoberfestherzen.

Auf dem Marktplatz und entlang der Poststraße hatten sich zahlreiche Krämer eingefunden. Petra Ziegler aus Grömbach verkaufte im Dirndl Honig und Wildspezialitäten, Susanne Albert aus Wörnersberg handgesiedete Seifen, Emma Wolf aus Berneck Honigwein. Gerd Wolf aus Haiterbach schenkte Espresso, Schümli und Cappuccino aus – er vermietet sein Cafémobil auch für Hochzeiten und Geburtstagsfeiern.

Karl Bux aus Horb schärfte auf Wunsch Messer, Scheren und Gartengeräte, der Bergladen aus Dobel hatte Käse, Schinken und Speck im Angebot, die Firma Köhl aus Aach unterschiedliche Teebaumprodukte und Harry Hoch aus Böblingen Ayurvedische Teespezialitäten.

Im Foyer des Rathauses lagen in den Flechtkörben jede Menge Birnen, Äpfel und einige Quitten vom Walddorfer Apfelfest. Fachmännische Informationen lieferte Adelheid Keck-McMiken.

Am Eingang zum Bürgerbüro stand eine Fotobox und auf dem Tisch lagerten farbenfrohe Hüte, Baustellenhelme, Hawaiikränze, Luftgitarren und weitere Gute-Laune-Artikel. Derart verkleidet, konnte man sich ablichten lassen – noch besser im Dirndl und Lederhose mit Karohemd.

Heiß begehrt war ein großer Sandhaufen. Jeweils vier Kinder durften sich fünf Minuten lang, bewaffnet mit Schaufel und Eimerchen auf die Schatzsuche nach Altensteiger Goldtalern im Gesamtwert von 1000 Euro machen. Das schöne Wetter lockte auch viele Besucher in die fünf Stunden lang geöffneten Ladengeschäfte.