Das Alten- und Pflegeheim St. Cyriak in Furtwangen – fortbestehen soll es auf jeden Fall, doch bezüglich der künftigen Trägerschaft laufen Gespräche zwischen dem aktuellen Trägerverein und dem Caritas-Verband Schwarzwald-Baar. (Archivfoto) Foto: Markus Reutter

Der Verein Caritas Altenheim Furtwangen (CAF) sieht sich langfristig nicht mehr in der Lage, das Alten- und Pflegeheim St. Cyriak zu betreiben. Deshalb laufen Verhandlungen mit dem Caritas-Verband Schwarzwald-Baar bezüglich der Übernahme der Trägerschaft.

Veränderungen kündigen sich beim Alten- und Pflegeheim St. Cyriak in Furtwangen an: Wie der Trägerverein Caritas Altenheim Furtwangen (CAF) in einer Mitteilung erklärt, befindet man sich in Verhandlungen mit dem Caritas-Verband Schwarzwald-Baar und „auf der Suche nach einer wirtschaftlich und pflegerisch gesicherten Zukunft für die Einrichtung“.

Oberstes Ziel sei der Erhalt des Pflegeangebots in Furtwangen, wie Michael Stöffelmaier vom Caritas-Verband Schwarzwald-Baar und Harald Bethäuser, als katholischer Pfarrer Vorsitzender des Trägervereins, in der Mitteilung versichern. Das betont auch Isolde Grieshaber aus dem CAF-Aufsichtsrat auf Nachfrage: „Es steht gar nicht das Sein oder nicht Sein des Pflegeheims zur Debatte.“

96 belegte Betten plus Warteliste

Denn Trägerverein und Caritas-Verband sind sich einig: Das Angebot darf nicht wegfallen. 96 Betten hat das Alten- und Pflegeheim aktuell – und sie sind allesamt belegt. Darüber hinaus gibt es eine Warteliste, die rund 30 bis 40 Plätze umfasst. „Das ist Dauerzustand“, sagt Grieshaber. Die meisten der Bewohner kommen aus Furtwangen und der näheren Umgebung, einige aber auch von weiter her, weil sie Familie in Furtwangen haben.

Da der Trägerverein nun an seine Grenzen kommt, habe man sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Zukunft des Heims beschäftigt. „Ergebnis dieser Beratungen war gewesen, dass Alternativen in der Trägerschaft geprüft werden müssen, um dessen Existenz auf eine zukunftssichere Basis zu stellen. Aktuell befindet man sich in einem Prüfprozess mit dem Ziel der Fortführung durch die Caritas Schwarzwald-Baar“, heißt es in der Mitteilung des CAF.

Wechsel der Trägerschaft zum Jahreswechsel anvisiert

Ziel ist – je nach Ergebnis der Verhandlungen – ein nahtloser Übergang zum Jahreswechsel. Es bestehe beiderseitiges Interesse, zu einem guten Ergebnis zu kommen, gibt Grieshaber sich hoffnungsvoll. Beim Trägerverein werden die Mitglieder das letzte Wort haben. Bis dahin werden aller Voraussicht nach noch mehrere Monate vergehen, meint Grieshaber. Die Verhandlungen laufen seit Anfang des Jahres. Auch Stadtverwaltung und Gemeinderat sind einbezogen.

„Caritas und Trägerverein suchen aktuell zusammen nach einer Lösung für die Heimleitung“, teilt der Verein CAF zudem mit. Heimleiterin Stefanie Weiß hatte ihren Weggang bereits 2022 angekündigt.

Kostendruck und Fachkräftemangel sind Probleme

Wieso aber sieht sich der Verein langfristig nicht mehr in der Lage, die Einrichtung zu betreiben? Neben dem immensen Kostendruck, mit dem man schon vor der Pandemie zu kämpfen hatte, ist das Vorhalten von Personal das größte Problem. Derzeit arbeiten knapp 100 Mitarbeiter, viele in Teilzeit, in der Einrichtung. Um überhaupt an Fachkräfte zu kommen, müsse man mit Agenturen zusammenarbeiten, erklärt Grieshaber. Die Rekrutierungskosten sind entsprechend hoch. „Gerade Heime, die nicht in Verbände eingebettet sind, tun sich dabei heutzutage sehr schwer,“ wird CAF-Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Lübbers in der Mitteilung zitiert. Hinzu kommt die Inflation: Die Kostendeckung durch Pflegesätze und Eigenanteile sei eine Gratwanderung, heißt es in einem Schreiben an die Vereinsmitglieder.

CAF soll als Förderverein weiter bestehen

Der Verein CAF soll übrigens auch weiter bestehen, falls der Caritas-Verband Schwarzwald-Baar die Trägerschaft des Alten- und Pflegeheims übernimmt, berichtet Grieshaber. Dann zwar nicht mehr als Träger, dafür aber als Förderverein des Heims.