Zum Areal gehört auch der ehemalige "Nurhak-Imbiss", direkt neben der "Alten Post". Das Gebäude ist nicht nur der größte Schandfleck in Furtwangen, es scheint auch einsturzgefährdet zu sein. Foto: Liebau

Was soll aus der "Alten Post" in Furtwangen werden? Bei dieser Fragestellung geht es nicht nur um das Gebäude selbst, sondern um das ganze Areal drumherum, für das bei einem Workshop im Rettungszentrum jüngst Ideen gesammelt wurden.

Furtwangen - Etwa 15 Bürger, davon vier Mitglieder des Gemeinderates, waren der Einladung zu einem Workshop bezüglich der Zukunft der "Alten Post" gefolgt. Bürgermeister Josef Herdner erläuterte bei dem Treffen im Rettungszentrum, dass der Gemeinderat hier bei einer Exkursion eine ganze Reihe von Projekten besichtigt habe, wo der Erhalt von alten Gebäuden mit Ideen für ganz neue Nutzungen kombiniert wurde. Man hatte hier Kontakt zu einem Planungsbüro aufgenommen, das ich auf solche Aufgaben spezialisiert hat. Häufig sind hier auch soziale Projekte beteiligt. Und nun gehe es darum, Ideen für die Nutzung des ganzen Areals zu sammeln. Mit diesen Ideen werde dann dieses Planungsbüro einen erste Entwurf vorlegen, welche Nutzungen machbar und sinnvoll sein könnten.

Ganz wichtig ist es, das wurde in der Diskussion immer wieder deutlich, dass es nicht nur um das Gebäude der "Alten Post" geht, sondern um das ganze Areal auch hinter der Post bis zur Gartenstraße hinauf sowie auch das Gelände der beiden ersten Grundstücke in der Rabenstraße. In diesem Zusammenhang sollte dann das Gebäude der "Alten Post" saniert und damit auch erhalten werden. Auf dem restlichen Areal könnten dann neue Gebäude entstehen, die zusammen mit der "Alten Post" einen gemeinsamen Komplex bilden. Dabei gelte es, auch ganz unterschiedliche Nutzungen miteinander zu verbinden. Ein Thema ist die künftige Nutzung der "Alten Post" selbst. Dabei müsse man bedenken, dass auch das Denkmalamt ein Wörtchen mitredet. Denn zumindest das Treppenhaus, so Bürgermeister Josef Herdner, ist denkmalgeschützt. Außerdem, so ein Einwurf von den Besuchern, müsse man zügig vorgehen, damit der vorhandene Hausschwamm das Gebäude nicht komplett zerstört.

Als Nutzung für die "Alte Post" vorgeschlagen wurden beispielsweise Räume für Vereine, die immer wieder nach Platz suchen. Ein weiterer Vorschlag wäre ein Spielhaus, vergleichbar der Spielscheune in Unterkirnach. Dies wäre für Furtwangen sicherlich ein besonderer Magnet. Gleich von mehreren Seiten angesprochen wurde die Möglichkeit, hier ein besonderes Kunstzentrum einzurichten mit Ausstellungen, aber auch Platz für Ateliers oder Workshops. Mit einem solchen Kunstprojekt würde man sicherlich von der Nähe zu dem künftigen Museum der Siedle-Stiftung in der Baumannstraße profitieren. Auch die verschiedenen Künstler aus Furtwangen und Umgebung hätten damit Möglichkeiten, sich zu präsentieren.

Die beiden Furtwanger Künstler Ariane Faller und Mateusz Budasz könnten sich sogar vorstellen, ein solches Projekt verantwortlich zu realisieren. Eine ganz andere Idee wäre es, dass ein Investor in der "Alten Post" einen Imbiss wie McDonald‘s realisiert. Dazu kamen weitere Ideen für dieses Areal, die dann aber eher in den Gebäuden im Umfeld der alten Post realisiert werden könnten. Ganz zentral hier sind Wohn-Möglichkeiten für ältere Bürger der Stadt. Natalie Löffler von der Sozialstation machte deutlich, dass hier ein großer Bedarf besteht: es geht um Menschen, die noch alleine leben können und wollen, teilweise betreut auch von Angehörigen. Häufig ist für sie aber ein Wohnen beispielsweise am Kussenhof nicht praktikabel. Auch entsprechende selbstbestimmte Wohngruppen könnten hier entstehen. Aber auch bezahlbarer Wohnraum für jüngere Menschen wäre ein Thema. Diese Ergebnisse werden nun im Gemeinderat beraten und dann das Gesamtergebnis an das Planungsbüro weitergegeben. Hier hofft man auf interessante Vorschläge für realisierbare Projekte im Areal.