Von 2019 bis 2021 soll im Entnahmeturm und im Entnahmestollen in der Trinkwassertalsperre Kleine Kinzig abschnittsweise eine Betonsanierung vorgenommen werden. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Wasserabgabe aus der Trinkwassertalsperre Kleine Kinzig entwickelt sich weit besser

Die Wasserabgabe aus der Trinkwassertalsperre Kleine Kinzig entwickelt sich weit besser als erwartet: 5,2 Millionen Kubikmeter sind für dieses Jahr veranschlagt, verkauft werden aber voraussichtlich rund 5,7 Millionen Kubikmeter.

Dem Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig gehören 23 Städte undGemeinden, die Stadtwerke Freudenstadt und Schramberg, die Offenburger Wasserversorgung und drei weitere Wasserversorgungs-Zweckverbände an.

Alpirsbach-Reinerzau (cw). Maik Zinser, Geschäftsführer des Zweckverbands Wasserversorgung Kleine Kinzig, rechnet mit einem "sehr guten Ergebnis", wie er auf Anfrage unserer Zeitung sagte. Im vergangenen Jahr betrug die Wasserabgabe knapp 5,3 Millionen Kubikmeter.

Heute, Donnerstag, befasst sich der Zweckverband bei einer Versammlung mit dem Geschäftsverlauf in diesem Jahr und dem Wirtschaftsplan 2018, den Zinser vorstellt. Demnach plant der Verband für nächstes Jahr eine Abgabe von 5 350 000 Kubikmetern Trinkwasser, da vor allem Haslach und der Zweckverband Eschachwasserversorgung eine steigende Wasserabnahme prognostiziert haben. Die Festkostenumlage wird im Wirtschaftsplan 2018 wieder mit 3000 Euro je Sekundenliter Beteiligungsquote und die Betriebskostenumlage mit 0,38 Euro je Kubikmeter bezogener Wassermenge veranschlagt.

Die Umlagen können das fünfte Jahr in Folge stabil gehalten werden, teilt Zinser mit. Die Jahresfehlbeträge könnten aus vorhandenen Rücklagen abgedeckt werden. In den Jahren ab 2019 wären dann aber weitere Anpassungen der Verbandsumlagen unausweichlich, um den maximal ausweisbaren Jahresfehlbetrag bei 300 000 Euro einzugrenzen. Der deutlich höhere Jahresfehlbetrag im Jahr 2019 mit voraussichtlich 560 000 Euro könnte mit den Jahresüberschüssen von 2015 und 2016 verrechnet werden.

Das voraussichtliche Ergebnis des Erfolgsplans 2018 fällt gegenüber dem Ansatz aus der Finanzplanung von 2017 wohl deutlich besser aus, auch wenn weiterhin trotz einer höheren Wasserabgabe ein Jahresfehlbetrag "in nicht unerheblicher Höhe" auszuweisen sei, so die Verbandsleitung. Dies sei der Erhebung nicht kostendeckender Umlagen geschuldet. Gemäß der Berechnung der Jahresumlage 2018 wären die Betriebskostenumlage mit 0,44 Euro je Kubikmeter und die Festkostenumlage mit 2927 Euro je Sekundenliter zu veranschlagen. Aufgrund der Liquiditätslage des Verbands könne aber auf eine Erhöhung verzichtet werden.

Jahresfehlbetrag von 251 000 Euro kann aus der Rücklage gedeckt werden

Allerdings mit der Folge, dass sich im Erfolgsplan ein Jahresfehlbetrag von voraussichtlich 251 000 Euro ergibt. Er kann jedoch aus der Rücklage gedeckt werden.

Der im Wasserwerk erzeugte Strom soll weiterhin zur Abdeckung der Grundlast verwendet werden, eine Rücklieferung zu den EEG-Vergütungen ist nur im Ausnahmefall vorgesehen. Im nächsten Jahr wird für die Betonsanierung im Entnahmeturm und -stollen wieder eine Rate von 200 000 Euro veranschlagt. Die hierfür in den Vorjahren bereits vorgesehenen Mittel wurden wegen der Zurückstellung der Maßnahmen bisher nicht verwendet. Die Umsetzung der Sanierungsarbeiten verschiebt sich zeitlich nach hinten. In den Jahren 2018 bis 2021 ist dafür insgesamt eine Million Euro veranschlagt.

Die Personalkosten steigen gegenüber dem Ansatz 2017 um 4,16 Prozent (43 000 Euro) auf knapp 1,1 Millionen Euro. Deutlich bemerkbar, so die Verbandsverwaltung, machen sich dabei die zwei in diesem Jahr planmäßig wieder besetzten Stellen in der Verwaltung. Ein weiterer Anstieg der Personalkosten konnte dadurch vermieden werden, dass eine Wiederbesetzung einer seit 2014 unbesetzten Vollzeitstelle im Betrieb zumindest auf den Jahresbeginn 2019 verschoben wurde.

Bei den Einnahmen im Vermögensplan sind Abschreibungen in Höhe von knapp 2,2 Millionen Euro, Mittel aus Vorjahren in Höhe von 69 000 Euro und eine Zuführung zum Stammkapital des Zweckverbands Eschachwasserversorgung mit 75 000 Euro veranschlagt.

Bei den Ausgaben sind für Investitionen insgesamt 687 000 Euro (im Vorjahr 610 000 Euro) vorgesehen. Für die Erweiterung der Schlammabsetzbecken ist eine erste Planungsrate mit 100 000 Euro angesetzt. Um die Stromeigengewinnung auszubauen, ist auf dem Stausee die Installation eines schwimmenden Solarkraftwerks angedacht, wofür 155 000 Euro zur Verfügung gestellt werden sollen. Im Erfolgsplan wird in den Jahren 2019 bis 2021 für die abschnittsweise Betonsanierung im Entnahmeturm und im Entnahmestollen mit einem jährlichen Aufwand von 200 000 bis 300 000 Euro gerechnet.

Eschachwasserversorgung will Bezugsrecht um drei auf 20 Sekundenliter erhöhen

Der Vermögensplan wird 2019 und 2020 wohl vor allem durch die Erweiterung der Schlammabsetzbecken geprägt. Für diese werden Baukosten von rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt.

Der Verband befasst sich heute, Donnerstag, auch mit der Erhöhung des Bezugsrechts des Zweckverbands Eschachwasserversorgung um drei Sekundenliter zum 1. Januar für 25 000 Euro je Sekundenliter. Der Zweckverband Eschachwasserversorgung will damit sein Bezugsrecht auf 20 Sekundenliter steigern.