Das Gesamtorchester unter der Leitung von Alexander Armbruster gab im Haus des Gastes ein stilistisch vielseitiges Konzert. Fotos: Hering Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreskonzert: Repertoire des Musikvereins Rötenbach reicht vom Popsong über "Berliner Luft" bis zur Polka

Sein Jahreskonzert unter dem Motto "Wir machen Musik, denn die Musik wirkt wie die Sonne, die alle Blumen des Feldes zum Leben erweckt" gab der Musikverein Rötenbach im Alpirsbacher Haus des Gastes.

Alpirsbach. Viele Zuhörer waren zum Jahreskonzert des Musikvereins Rötenbach gekommen, darunter Stadträte, der stellvertretende Bürgermeister Holger Korneffel und Maik Finkbeiner vom Blasmusikkreisverband.

Unter der Leitung von Fabio Beilharz eröffnete die Jugendkapelle den Konzertabend mit dem Stück "Pokemon". Abwechselnd stellten Jungmusiker die einzelnen Stücke vor, die die Jugendkapelle spielte. Musikalisch präsentierte sie die Geschichte "Die Schöne und das Biest".

Ein ursprünglicher Popsong, "You raise me up", wurde mit einem Tenorhornsolo von Julia Kantz vorgetragen. Mit viel Begeisterung und Applaus wurden die Leistungen der Jungmusiker belohnt. Als Zugabe spielten sie noch "Don’t stop believe". Das Orchester wurde begeistert verabschiedet. Nach einer kurzen Umbaupause trat das Gesamtorchester mit fast 60 Musikern auf die Bühne. Mit dem Stück "By the Rivers of Babylon" wurde nicht der Hit von Boney M. gespielt, wie Moderator Werner Heinzelmann feststellte. Der amerikanische Komponist Ed Huckeby beschreibt darin musikalisch die beiden Flüsse Euphrat und Chabur, die durch Babylon fließen. Die Musik war erst ruhig, dann stürmisch reißend und ungestüm. Mit der "New York Ouvertüre" von Kees Vlak ging es klanglich ins pulsierende Manhattan, in den Central Park und zur Freiheitsstatue. Dazu merkte Werner Heinzelmann an: "Würde mir auch gefallen, aber erst, wenn sie einen neuen Präsidenten haben." Es war ein Hörgenuss, die Stadt musikalisch zu erleben. Das Wort "Encanto" kommt aus dem Spanischen und bedeutet Charme, den die Musiker mit dem gleichnamigen Werk von Robert W. Schmidt dann auch versprühten. Selbstbewusst wurden immer andere Instrumente hervorgehoben und brillierten eindrucksvoll und imposant, dann wieder fröhlich und rhythmisch oder verträumt und gefühlvoll.

Rockige Klänge

Vor der Pause ging es mit "Hibiki" (Klang) nach Japan. Die Anmoderation von Karl Späth dazu sorgte für viel Heiterkeit. Der Dirigent habe in einer Probe gesagt: "Dass wir nicht in der gleichen Tonart spielen, macht nichts, dass wir nicht immer gleichzeitig anfangen, ist auch nicht schlimm, dass jeder sein eigenes Tempo hat kann auch mal passieren. Aber Leute, wir sollten zumindest das gleiche Stück spielen." Das Stück ist von jugendlichem Schwung geprägt, mit Klarinetten eingespielt. Mit donnerndem Applaus wurden die Musiker in die Pause verabschiedet.

Ein Schlagzeugsolo von Jan Schlemmer rief sie dann für den zweiten Teil auf die Bühne. Mit dem Marsch "Kaiserin Sissi" von Timo Dellweg, der das Stück anlässlich des fünfjährigen Bestehens der "Egerländer Rebellen" komponiert hatte, stimmten sie das Publikum ein.

Mit dem von Michael Brown arrangierten Stück "Coldplay on Stage" präsentierte das Orchester ein Medley der erfolgreichsten Songs der Rockband – hervorragend umgesetzt und vom Publikum mit viel Applaus honoriert. Auch das von Warren Barker arrangierte Medley "The Magic of Lloyd Webber" mit Titeln aus den Musicals "Jesus Christ Superstar", "Evita", "Phantom der Oper" und "Cats" wurde eindrucksvoll vorgetragen. Bei der Polka "Sternstunden" klatschte das Publikum rhythmisch mit. Es gab tosenden Beifall. Als erste Zugabe gab es "Berliner Luft", ein Operntitel im Marschrhythmus, der von den Zuhörern begeistert aufgenommen und teilweise mitgesungen wurde.

Weihnachtlich stimmungsvoll endete das Konzert mit "Stille Nacht, heilige Nacht". Dabei wurde die Beleuchtung heruntergefahren, und die Jungmusiker kamen mit kleinen Laternen durch die Reihen zur Bühne. Das Jahreskonzert endete somit in weihnachtlicher Ergriffenheit.

Beim Jahreskonzert des Musikvereins Rötenbach waren drei Fördermitglieder für 50 Jahre Mitgliedschaft zu ehren: Walter Kaltenbach, Karl Heinzelmann (beide verhindert) und Hans Weißer. Für aktive Mitgliedschaft würdigte Maik Finkbeiner vom Blasmusikkreisverband sieben Aktive . Sie erhielten die Ehrennadeln in Bronze, Silber beziehungsweise Gold mit einer Urkunde. Für 20 Jahre: Maximilian Haberer und Christina Weißer, für 30 Jahre: Alexandra Kammer. Ebenfalls geehrt wurden die Aktiven Walter Armbruster, Paula Wesle, Anton Wesle und Karl Späth.