Interview: Meilensteine und Herausforderungen im vergangenen und aktuellen Jahr: Bürgermeister Pfaff gibt einen Überblick

Alpirsbach. Ein außergewöhnliches J ahr ist zu Ende gegangen. Und auch 2021 dürfte herausfordernd werden. Bürgermeister Michael Pfaff wirft einen Blick zurück und auch voraus auf die kommenden Projekte, Pläne und Vorhaben, die auf Alpirsbach zukommen.

Herr Pfaff, welche Meilensteine fallen Ihnen als Bürgermeister als Erstes ein, wenn Sie an 2020 denken?

Das Jahr 2020 wurde natürlich maßgeblich durch die Corona Pandemie überschattet. Als Meilensteine fallen mir die Umsetzung der ersten Maßnahmen des Altstadtsanierungsprogrammes III, die Sanierung des Klosterplatzes und die Straßenbaumaßnahme Schulhausberg/Schillerstraße ein. Darüber hinaus war natürlich auch die Präsentation der neuen Marke "Stadt Alpirsbach" und der damit verbundene Relaunch der Homepage ein besonderer Meilenstein.

Was steht in Ihrer Stadt an größeren Projekten im Jahr 2021 an?

An vorderster Front stehen die Straßenbaumaßnahmen. Das heißt, die Fertigstellung der begonnenen Maßnahme Schulhausberg/Schillerstraße und des daran anschließenden zweiten Bauabschnittes, die Sanierung der Schillerstraße bis zum Ambrosius- Blarer-Platz, und auch die lang erwartete Sanierung der Ortsdurchfahrt Peterzell. Ein weiteres großes Projekt ist die Umsetzung des Themenwanderwegs mit anschließender Zertifizierung. Darüber hinaus sind da noch viele weitere interessante Projekte, wie der Austausch des Kunstrasens auf dem Sportplatz Alpirsbach, die mögliche Sanierung des Freibads Alpirsbach und vieles mehr.

Was haben Sie persönlich 2020 wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten am meisten vermisst?

Im privaten Bereich haben mir am meisten die Begegnung mit der Familie und den Freunden gefehlt. Die Einschränkung und Reduzierung der Kontakte war aber auch im Berufsalltag eine sehr große Hürde.

Und wer oder was hat Sie in den vergangenen Monaten besonders geärgert?

Die Standardantwort lautet, die Corona-Pandemie. Der Kontakt und Austausch mit den Bürgern und die damit verbundenen Anregungen habe ich vermisst. Und aufgrund dieser Situation, konnten wir unsere Bürgerbeteiligungsprojekte nicht wie geplant und gewünscht durchführen.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn die Corona-Beschränkungen aufgehoben werden? Was werden Sie als Erstes machen?

Ich persönlich werde es erst mal ruhig angehen lassen, weil nach der Aufhebung der Beschränkungen sicherlich die Pandemie noch nicht überstanden ist, aber ich werde beginnen, einen Fernurlaub zu planen. Ich hoffe, dass wir alle nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen wieder einen normalen, geregelten Alltag haben und uns uneingeschränkt mit der Familie, Freunden und Bekannten treffen, oder Reisen und Urlaub machen können. Und unsere hervorragende Gastronomie genießen und das kulturelle- und Vereinsleben wieder aufblühen lassen können.

Werden Sie sich impfen lassen?

Ja, ich werde mich impfen lassen.

Welche Schwierigkeiten stehen Ihrer Stadt aufgrund von Corona noch bevor?

Die langfristigen Auswirkungen können noch nicht wirklich benannt werden. Natürlich stehen viele dunkle Wolken am Himmel, doch wir hoffen immer auf Sonnenschein. Ich bin mir aber sicher, egal welche Schwierigkeit auftritt, wir werden sie aus dem Weg räumen.

Und wie steht es um den Zusammenhalt in Ihrer Stadt seit Beginn der Corona-Krise?

In diesem Sachverhalt muss ich meine Bürger besonders loben. Schon zu Beginn der Krise wurde aus Eigeninitiative ein Helfernetzwerk aufgebaut. Darüber hinaus zeigen die bisher sehr geringen Ansteckungszahlen in Alpirsbach, wie diszipliniert und verständnisvoll die Bürger mit dieser besonderen Situation umgehen. Besonders erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind die Vereine, Institutionen und Kirchen, die in der ganzen Zeit versucht haben, die Bürger durch ccoronakonforme Aktionen und Aktivitäten aufzumuntern.

Was waren die größten Herausforderungen der städtischen Mitarbeiter bei der Bewältigung der Krise?

Die größte Herausforderung war die Sicherstellung des Dienstbetriebs, insbesondere in den Eigenbetrieben Wasser- und Abwasserversorgung, sowie der städtischen Kindergärten und des Bauhofs. Eine große Herausforderung war auch die ständige zeitkritische Umsetzung der Corona-Verordnungen. Die Innovation und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter in allen Bereichen, hat die Bewältigung dieser Herausforderungen ermöglicht.

Können Sie Corona und den Veränderungen vielleicht auch etwas Positives abgewinnen?

Jede Herausforderung bringt auch Chancen mit sich. Ich denke, wir alle leben nun etwas bewusster. Wir lernen, die Zeit mit Familie und Freunden mehr zu schätzen und wissen auch, wie wichtig Familie in Krisenzeiten ist. Auch die unfreiwillige Digitalisierungsoffensive wird für uns langfristig positive Entwicklungen und Veränderungen mit sich bringen.

Wer kennt nicht die Märchen, in der die gute Fee vorbeikommt und man drei Wünsche frei hat. Wie würden Ihre fürs kommende Jahr lauten?

Ich wünsche mir, dass wir alle wieder ein unbeschwertes Leben, wie vor der Corona Pandemie, führen können.

Ich wünsche mir, dass wir die Erkenntnisse aus der Corona Pandemie nicht wieder vergessen, sondern daraus lernen.

Ich wünsche mir, dass wir langfristig den Blick auf das Wesentliche in unserem Leben richten und den kleinen unbedeutenden Problemen weniger Aufmerksamkeit schenken.

  Die Fragen stellte Katja Fuchs