"Im Bleibelt" wächst das Gewerbe, das Planwerk hinkt hinterher. Mit einer umfassenden Aktualisierung soll der Bebauungsplan nun aber auch die geeigneten Rahmenbedingungen für künftige Entwicklungen bieten. Foto: Eberhardt

Alpirsbacher Gemeinderat ändert Bebauungsplan für Fläche "Im Bleibelt" in Ehlenbogen.

Alpirsbach - In Ehlenbogen entwickelt sich das Gewerbe schneller als die Stadt mit der Planung nachkommt. Mit einer überfälligen Bebauungsplanänderung hat der Gemeinderat nun aber nachgezogen.

Zur Debatte stand die dritte Änderung des Bebauungsplans "Im Bleibelt" am Erlenbach in Ehlenbogen. Das Ausgangswerk war vor über 30 Jahren beschlossen und seitdem mehr schlecht als recht an die Entwicklungen der Zeit angepasst worden. Von einer "Altlast, die jetzt zu Ende kommen soll", sprach denn auch Bürgermeister Reiner Ullrich, als er den Tagesordnungspunkt im Rahmen der jüngsten Sitzung im Gemeinderat aufrief.

Das Gebiet in Ehlenbogen war ursprünglich als Wohn-, Misch- und Gewerbefläche ausgewiesen worden und bot Raum für knapp 20 Gebäude, die mittlerweile weitestgehend realisiert wurden. Für weitere Bauvorhaben ist der alte Bebauungsplan jedoch kaum mehr geeignet. Die strengen Reglementierungen lassen sich mit heutigen Bauformen nicht mehr vereinen. Außerdem hat sich der Nutzungsbedarf der Grundstückseigentümer – insbesondere im oberen, zur Hauptstraße hin gelegenen Teil des Plangebiets – geändert.

Unter anderem hat sich ein Handwerksbetrieb angesiedelt, der bei seiner räumlichen Weiterentwicklung an die Grenzen des Bebauungsplans stößt. Hinzu kommt, dass das Landratsamt die jüngste Änderungsabsicht des Bebauungsplans beanstandet hatte – aus verfahrenstechnischen Gründen.

Diese unendliche Geschichte sollte nun abgeschlossen werden. Mit der dritten – nun auch vom Landratsamt abgesegneten – Bebauungsplanänderung soll das Gebiet "Im Bleibelt" auf längere Zeit zukunftstauglich gemacht werden. Der ansässige Handwerksbetrieb braucht Lagerhallen, Regallager und Büroräume und soll diese jetzt auch bauen können. Außerdem wurde die Nutzungsänderung für eines der bestehenden Gebäude, das nun nicht mehr für gewerbliche, sondern für Wohnzwecke genutzt wird, auch auf dem Plan in geordnete Verhältnisse gebracht. Vom Gemeinderat wurde die Planänderung einstimmig abgesegnet und Bürgermeister Reiner Ullrich hegte die Hoffnung, "dass das Verfahren jetzt hoffentlich abgeschlossen ist". Auf eine Einschränkung wollten Gemeinderat und Verwaltung allerdings nicht verzichten: Vergnügungsstätten sollen auch künftig am Erlenbach ausgeschlossen bleiben.