Das Landesjugendbarockorchester Baden-Württemberg war zu Gast beim Klosterfest in Alpirsbach und gab ein Konzert im Kreuzgang. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Reife Leistung: Landesbarockjugendorchester gibt beim Klosterfest Konzert im Kreuzgang

Beim Alpirsbacher Klosterfest gastierte das Landesjugendbarockorchester Baden-Württemberg im Kreuzgang des Klosters und erfreute die Zuhörer mit anspruchsvoller Musik.

 

Alpirsbach. Viele Besucher des Fests der evangelischen Kirchengemeinde Alpirsbach gingen nach dem Mittagessen im Klostergarten auch noch gerne zu dem Konzert oder waren speziell zu dem Gastspiel der jungen Musiker gekommen.

Das Landesjugendbarockorchester spielte munter auf und bescherte den Zuhörern einen anspruchsvollen sonntagnachmittäglichen Konzertgenuss. Die talentierten Musikschüler und Studenten haben sich der Barockmusik verschrieben und spielen allesamt auf Originalinstrumenten. Gerd-Uwe Klein führte als musikalischer Leiter des Orchesters durch das Konzert und informierte die Gäste über das Orchester, die bei dem Konzert mit Werken vertretenen Komponisten und die Musikstücke.

Den Auftakt gestaltete das Barockorchester mit den drei Sätzen Danse du Grand Calumet de la Paix, Deux Menuets und Deux Tambourins aus der Tanzsuite von Jean-Philippe Rameau. Die wunderbaren fröhlichen Klänge des französischen Barockkomponisten hallten durch den Kreuzgang und den Klostergarten und waren ein Ohrenschmaus für die Gäste.

Mit weiterer anspruchsvoller Musik setzten die Jungmusiker in dem besonderen Ambiente des Kreuzgangs den musikalischen Reigen fort und spielten das Brandenburgische Konzert Nr. 4/G-Dur von Johann Sebastian Bach mit den Sätzen Allegro, Andante und Presto.

Werke von Rameau, Bach und Händel

Harmonische Klänge und solistische Einlagen durchzogen alle drei Sätze der Bach-Komposition. Dabei waren es vor allem die beiden jungen Blockflötenspieler Johanna Sophia Boehm und Thomas Dombrowski sowie die Violinistin Julika Lorenz, die aus dem Orchester hervorstachen und mit ihren Soli und mit virtuosen Läufen beeindruckten.

Viel Zeit widmete das Orchester dem Komponisten Georg Philipp Telemann und dessen siebenteiliger Suite Ourverture g-Moll. Der künstlerische Leiter der Musiker bezeichnete Telemann als einen "Vielschreiber", der mehr Musikstücke komponiert habe als dies Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel zusammen. Mit ganz unterschiedlichen Sätzen boten die Musiker mit ihren Instrumenten Einblicke in das beeindruckende Klangspektrum der barocken Komposition.

Telemanns Werk begann mit einer Ouverture, auf die eine bunte Mischung ganz unterschiedlicher Sätze wie Menuet, Mourky, Polonaise, Napolitaine, Musette und Harlequinade folgte. Der letzte Satz war prägnant und endete unerwartet.

Die Zuhörer spendeten viel Beifall für die jungen Musiker. Für den Schlussteil hatte das Orchester mit dem Brandenburgischen Konzert Nr. 2 wieder eine Komposition von Johann Sebastian Bach einstudiert.

In drei Konzertsätzen, die geprägt waren von den Solis von Pavel Janecek mit der Trompete und Antoine Cottinet mit der Oboe, zeigten die Musiker erneut ihre hervorragende spieltechnische Qualität und musikalische Ausdrucksstärke. Streicher, Bläser und Cembalo unterstrichen die tolle musikalische Leistung der jungen Solisten.

Langer begeisterter Schlussapplaus zeigte an, dass das Konzert mit dem Landesjugendbarockorchester dem Publikum gut gefallen hatte, und so waren die Musiker auch bereit, als Zugabe noch einmal einen Auszug aus ihrem Konzertprogramm zu spielen.