Der Bau des römischen Gutshofs von Büßlingen datiert auf das erste Jahrhundert nach Christus. Das Freilichtmuseum bezeugt, wie lange in der Gegend Landwirtschaft betrieben wurde und welche bedeutende Rolle sie spielte. Foto: Opitz

Wer bei einem Spaziergang möglichst viele der frühlingshaften Sonnenstrahlen auftanken möchte, dem empfiehlt sich der Drei-Linden-Weg in Tengen-Büßlingen. Hier bieten sich in knapp drei Stunden Gehzeit zahlreiche Rastplätze mit Alpenblick, sowie eine Römerruine und eine Mosterei.

Tengen-Büßlingen - Der Drei-Linden-Weg beginnt am Wanderparkplatz an der Zollstraße in Büßlingen. Hier ist zu beachten, dass dieser Parkplatz mit "Körbeltalhalle" ausgeschildert ist. Auch empfiehlt es sich, die Karte des Rundwegs, die im Din-A4-Format auf der Website der Stadt Tengen verfügbar ist, vorher auszudrucken oder auf das Smartphone zu laden – denn man befindet sich in Büßlingen bereits im schweizerischen Mobilfunknetz.

Über die Zollstraße und entlang des Flusses "Biber" führt der Weg an historischen Zollbeamten-Häusern hinauf zu den ersten der zahlreichen Streuobstwiesen, welche die Rundwanderung säumen. Auf der Anhöhe angekommen kann man rechter Hand einen Abstecher auf den ersten in der Rundweg-Karte verzeichneten Aussichtspunkt machen, der mit einer Bank und einer kleinen Grillstelle aufwartet. Zudem wird man mit einem herrlichen Alpenpanorma belohnt.

Malerisches Naturdenkmal

In einem leichten Zickzack und teils über ungeteerte Feldwege geht es weiter zum namensgebenden Aussichtspunkt "Drei Linden". Von hier kann man ebenfalls die Alpensicht genießen sowie den Blick auf einige der umliegenden Hegau-Berge, wie den Hohenhewen und Hohenstoffeln. Auch hier findet sich eine Bank mit Tisch, die zur kurzen Rast einlädt.

Ein echtes Highlight birgt die Strecke dann mit dem freigelegten römischen Gutshof, der an der sogenannten Römerstraße liegt und dessen Geschichte mit zahlreichen Infotafeln dargestellt wird. Das 5,4 Hektar große Hofareal ist die bislang zweitgrößte Anlage dieser Art in Baden-Württemberg und Bayern. Insgesamt zehn freigelegte Steingebäude können dort besichtigt werden. So etwa ein Tempel, bei dem bis heute noch unklar ist, welche Gottheiten darin verehrt wurden, was Vorstellungsvermögen und Forscherdrang so mancher (Hobby-)Archäologen zu beflügeln weiß.

Römische Ingenieurskunst

Beeindruckend ist weiter das Badegebäude, welches mit Kaltbad, Laubad und Heißbad sowie einem Umkleideraum aufwartet. Auch ist das Haupthaus mit seinen insgesamt zehn Räumen ein interessantes Studienobjekt, denn zwei der Räume sind mit Boden-Wandheizungen versehen, welche gar nicht allzu weit entfernt von den heutigen Heizkonzepten scheinen. Da das Freilichtmuseum auch mittels eines Auto-Parkplatzes erreichbar ist, kann es gegebenenfalls zu minimalen Wartezeiten kommen, um die coronabedingten Abstände einzuhalten.

Weiter geht es auf den für einen Frühlingsspaziergang bestens geeigneten sonnigen Wegen zur Mosterei in Beuren am Ried. In dem Betrieb wurden seit seiner Gründung im Jahr 1956 insgesamt stolze elf Millionen Liter Most produziert. Im Anschluss können sich Kinder auf einen tollen Spielplatz freuen. Entspannt lässt sich der Tag im Bürgerzentrum Linde, welches am Wochenende bewirtschaftetet ist und in dem je nach Infektionslage kulturelle Veranstaltungen stattfinden, oder im Gasthaus Kranz ausklingen. Auch sehenswert sind in Büßlingen übrigens die Lourdes-Grotte und die zahlreichen historischen Gebäude der Stadt, wie etwa das Schlössli. Diese liegen auch unmittelbar auf dem Rückweg zum Wanderparkplatz.