Den Angeklagten drohen bis zu drei Jahre Haft. (Symbolbild) Foto: imago images/Jan Huebner/Blatterspiel via www.imago-images.de

Mehrere Viehhalter aus dem Allgäu sollen gegen Tierschutzgesetze verstoßen haben. Dutzende Rinder mussten geschlachtet werden. Doch der Beginn des umfangreichen Verfahrens wurde nun verschoben.

Ein weiterer Prozess gegen Landwirte bezüglich des Vorwurfs der Tierquälerei musste am Montag kurzfristig verschoben werden. Aufseiten der Angeklagten gebe es eine terminliche Verhinderung, erklärte ein Sprecher des Landgerichts Memmingen. Neuer Prozessbeginn ist nun der 4. Juli.

Drei weitere Landwirte werden im Rahmen der juristischen Aufarbeitung des Allgäuer Tierschutzskandals angeklagt. Nach Ansicht der Kläger sollen sie die Schuld daran tragen, dass 32 kranke Rinder nicht von Tierärzten behandelt wurden. Dadurch sollen die Kühe unnötig gelitten haben. Mehr als die Hälfte der Tiere mussten dann geschlachtet oder eingeschläfert werden, einzelne Rinder waren bereits verendet. Den 37 bis 67 Jahre alten Männern, ein Vater und seine beiden Söhne, werden zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen. Ihnen drohen bis zu drei Jahre Haft.

Polizei ermittelte in mehreren Höfen im Allgäu

Ende 2022 wurden in einem größeren Prozess zwei Männer, ebenfalls Vater und Sohn, verurteilt. Der Vater erhielt in erster Instanz eine Bewährungsstrafe, während sein Sohn zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis soll. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, da beide Revision eingelegt hatten.

Ab Oktober soll in Memmingen dann der größte Fall in dem Komplex verhandelt werden. Hier sind fünf Männer und eine Frau angeklagt, es geht um 58 vernachlässigte Rinder. Vor vier Jahren waren Verstöße gegen das Tierschutzgesetz auf mehreren Höfen im Allgäu bekannt geworden, dies hatte umfassende Ermittlungen zur Folge.