Von ihren Leidenschaften – der Floristik und der Malerei – zeugt die Wohnung von Christine Goeke in Tailfingen: Die Künstlerin stellt ab Donnerstag auf der Gartenschau in Balingen aus. Foto: Ulrike Zimmermann

Christine Goeke aus Tailfingen hat über ihre Liebe zu Blumen erst ihren Beruf, und dann ihre Leidenschaft, das Malen, gefunden. Mit ihren Blumenbildern bereichert sie ab Donnerstag, 24. August, die Gartenschau in Balingen und stellt in der Zehntscheuer aus.

Was ist Kunst? Darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Für Christine Goeke aus Tailfingen ist die Kunst eine Art Lebenselixier – eine Ausdrucksform für ihre Gefühle und Gedanken, die ein Teil von ihr selbst sind und sie bewegen.

Im Ruhrgebiet aufgewachsen, hat die heute 37-jährige schon als Kind gern gezeichnet und gemalt. Von der Botanik und ihren facettenreichen Farbtönen inspiriert, hat sich frühzeitig ihr Berufswunsch als Floristin entwickelt, den sie konsequent verfolgte.

Nach der Berufsschule ging sie auf die Meisterschule in Stuttgart-Cannstatt, um ihr Wissen zu vervollständigen und ihrer Kreativität neuen Ausdruck zu verleihen. Nach der erfolgreichen Meisterprüfung arbeitete sie in Stuttgart, Mössingen und Balingen und fand viel Erfüllung in ihrer beruflichen Tätigkeit.

Vom Aquarell zu Acryl

Trotz ihrer 40-Stunden-Woche ließ sie die Malerei nicht los. Waren es zuerst hauptsächlich Aquarelle, wandte sie sich zunehmend der Acryltechnik zu, probierte immer wieder Neues mit mehreren Schichten, Trockenmaterialien und aufpeppendem Blattmetall. Kräftige, leuchtende Farben mit starker Ausdruckskraft dominieren in ihren Werken. Vorlagen findet sie beim Wandern auf der Schwäbischen Alb und auf Fotos und in botanischen Gärten.

Inspiration findet Christine Goeke in der Natur. Foto: Zimmermann

Voller Tatendrang setzt sich Christine Goeke zu Hause einfach hin und fängt an. Viele ihrer Werke sind durch Zufall entstanden. Auf Skizzen verzichtet sie völlig. Manchmal lässt sie sich auch einfach von ihrer Fantasie beflügeln. Diese liegt dabei nicht allein in der Vorstellung von der Idee, sondern in der Vorstellung von der Wirklichkeit – oder wie Goethe es ausdrückt: „Der Geist des Wirklichen ist das wahrhaft Ideelle.“

In jüngerer Zeit malt sie auch ganz neue abstrakte Bilder mit der Kommunikation über Linien, Formen, Farben und Strukturen, die eine große gedankliche und unbegrenzte Freiheit offenbaren.

Farbenfroh und detailreich: die Malerei von Christine Goeke Foto: Zimmermann

Die Wohnung von Christine Goeke ist ein einziges Sammelsurium ihrer künstlerischen Entwicklungsphasen. Ihr Herz aber hängt an den vielen ausdrucksvollen Blumenbildern, die sich stets am Wissen über den Farbenkreis orientieren.

Der Bogen schließt sich

Der Farbenkreis ist ein Werkzeug der Farbenlehre, der auch im Umfeld der Floristik zum Einsatz kommt und während der Ausbildung zu diesem Beruf von jedem Absolventen auswendig gelernt wird. Und so schließt sich wieder der Bogen, denn auch die Floristik flirtet mit der Kunst. Nicht umsonst zählt die Blume zu den häufigsten Motiven der Kunstgeschichte von Marc Chagall bis hin zu expressiven Eruptionen bei Mechtild van Ahlers.

Die Gartenschau verlängern

Florale Motive stellt Christine Goeke in Balingen aus. Foto: Zimmermann

Wer tiefer in die bunte Blumenvielfalt der Werke von Christine Goeke eintauchen will, hat dazu passend zur ausklingenden Gartenschau in Balingen ab 24. August die Gelegenheit. In der Zehntscheuer in Balingen werden ab diesem Tag in einem Schaufenster ihre schönsten Blumen auf Leinwand zu einer imaginären Verlängerung der Gartenschau einladen.