Der Atemschutztrupp rettet eine zunächst vermisste Lehrerin aus dem Gebäude. Foto: Schwarzwälder Bote

Rettung: Feuerwehr probt in der Grundschule den Ernstfall / Suchtrupps müssen mehrmals ausrücken

"Ihr dürft üben, so viel ihr wollt, aber macht nie einen Ernstfall daraus." Bürgermeister Michael Lehrer hat zum Abschluss der Feuerwehrübung sicher aus dem Herzen vieler Beteiligter gesprochen.

Aichhalden-Rötenberg. Am Donnerstagabend plante die Feuerwehrabteilung Rötenberg an der Grundschule eine Übung unter realistischen Gesichtspunkten. Sie verlief jedoch zumindest für die Wehrleute ein bisschen realistischer, als ihnen lieb war. Erstmals sollten die nach der Sanierung der Schule errichteten Fluchtwege und -treppen einer Prüfung unterzogen werden.

Angenommen wurde ein Brand im Heizraum. Beißender Rauch breitete sich rasch im Treppenhaus aus. Allerdings hatten die Wehrangehörigen trotz aller Vorsichtsmaßnahme bei der Abdeckung der Rauchmelder einen davon übersehen. Dadurch löste dieser Alarm aus. Da alle Rauchmelder vernetzt sind, schlugen schließlich alle Alarm. Bis die Feuerwehr, die über diesen Umstand schnell informiert wurde, eintraf, hatten die Schüler mit ihren Klassenlehrern über die Fluchttreppen bereits das Freie erreicht.

Klassenbuch mitgenommen

"Vermisst" wurden zunächst eine Lehrkraft und der Hausmeister, die von Atemschutztrupps über den Gebäudeeingang und den Kellerausgang gerettet werden konnten. Da ein Kind den Anweisungen seines Lehrers nicht Folge leistete und noch einmal ins Klassenzimmer zurückgekehrt war, mussten die Wehrangehörigen nochmals einen Suchtrupp ins Gebäude losschicken. Es dauerte einige Zeit, bis er das in eine Toilette geflüchtete Kind entdeckte.

Hinterher schilderte Einsatzleiter Jürgen Kieninger, welche Feuerwehren und Rettungsdienste im Ernstfall nachalarmiert worden wären und welche Aufgabe sie übernommen hätten. Wie er erklärte, stehe bei solchen Einsätzen immer zuerst die Menschenrettung im Vordergrund, erst dann werde das Feuer gelöscht. Wenn das Gebäude, wie in diesem Fall, stark verraucht sei, sei die Menschensuche nicht ganz einfach und dauere seine Zeit. Dies habe das Beispiel mit dem Kind auf der Toilette gezeigt.

Bei Übungen dürfe jedoch im Gebäude nicht mit Wasser gespritzt werden, sagte Kieninger. Gruppenführer Martin Widmaier lobte die Kinder, Schüler und Eltern, die sich an die Regeln gehalten hatten. Vor allem die Eltern müssten warten, bis der Einsatzleiter grünes Licht für die Abholung gebe. Bei einem Brand müsse auch eine Photovoltaik-Anlage, wie hier auf dem Grundschuldach, berücksichtigt werden. Durch die Hitze könnten die Strom produzierenden Module zerbersten und herunterfallen.

Wie Schulleiterin Ulrike Wiedmann schmunzelnd feststellte, hätten die Lehrer sicherheitshalber das Klassenbuch mitgenommen. Es habe alles gut geklappt, und die Schüler seien schnell draußen gewesen.