An verschiedenen Tischen diskutieren die Bürger Ideen und Vorschläge. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Drei Themenschwerpunkte ausgemacht / Seit April einiges passiert

"Es ist faszinierend, mit welchem Elan Sie gearbeitet haben. Bürgerbeteiligung kann unheimlich spannend sein." Bürgermeister Michael Lehrer war bei der zweiten Bürgerwerkstatt am Montag in der Josef-Merz-Halle voll des Lobes über das Engagement der Bürger.

Aichhalden. Wie schon zur Premiere hielt sich der große Ansturm in Grenzen. Für den Bürgermeister zählte aber auch diesmal Klasse statt Masse. Dass dabei etwa zwei Drittel "Neue" dabei waren, wertete er als gutes Zeichen.

Im April vergangenen Jahres habe man sich zum ersten Mal getroffen und sich Gedanken gemacht, wie man in der Gemeinde künftig leben möchte. Das beauftragte Planungsbüro Pesch und Partner habe genügend Zeit gehabt, Material zu sammeln und festzustellen, wo die Schwerpunkte in den beiden Ortsteilen lägen. Nun seien die Bürger wieder am Zug. Das Thema Seniorenresidenz, das bei der Gruppenarbeit im April auf jeder Stellwand aufgetaucht sei, müsse aufgrund des erkrankten Betreibers auf den 31. Januar verschoben werden, informierte der Bürgermeister.

Auch die Gemeinde sei in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen. Teilweise könne sie schon Lösungen anbieten und teilweise müssten Möglichkeiten zur Umsetzung noch geprüft werden. Es gebe aber auch Vorschläge von den Bürgern wie etwa die Schulentwicklung, an denen die Gemeinde nur eine geringe Einflussnahme habe. Des Weiteren sei ein fehlender Gehweg zwischen Ortsverwaltung und Friedhof Rötenberg wegen der Grundstücksverhältnisse derzeit nicht umsetzbar, erläuterte Lehrer.

Nach Auskunft von Mario Flammann von Pesch und Partner seien in den Arbeitsgruppen der ersten Bürgerwerkstatt eine Fülle von positiven und negativen Aspekten genannt und darauf basierend vom Planungsbüro Maßnahmenvorschläge erarbeitet worden. Herauskristallisiert hätten sich drei Schwerpunkte: Gestaltung des Rathausvorplatzes Aichhalden, Zugänglichkeit und Renaturierung des Rötenbachs sowie die Kleindenkmal- und Heimatpflege der Ortsgeschichte. Diese Themen wurden anschließend in drei von Flammann, Olivia Schwedhelm und Dominik Schulheiß moderierten Arbeitsgruppen eifrig diskutiert, bearbeitet und danach vorgestellt. Dabei kamen auch vorhandene Missstände zur Sprache.

Ortsgeschichte

Edith Maier und Engelbert Kimmich berichteten von einer baldigen Gründung einer Interessensgemeinschaft Heimat und Denkmal oder Heimatverein, wozu sie auch jüngere Leute willkommen hießen. Die Bevölkerung sei aufgerufen zur Leihgabe von alten Bildern. Auch wünschten sie Einblick ins Archiv der Gemeinde. Das Duo stellte sich eine Ausstellung in Schaukästen und eine Dauerausstellung vor, wozu sie sich Räume in Rathaus, altem Kindergarten und Schulhaus vorstellen könnten. Auch an eine Schreibserie im Gemeindeblatt und der Lokalzeitung dachten sie.

Rötenbach

Geradezu ein Plädoyer gab Peter Plaszewski für den Rötenbach ab. Er warb für eine Wiederbelebung des Rötenbachs ab dem ehemaligen Gasthaus Brücke bis zur Wassertretanlage mit verschiedenen Naturerlebnissen und Spielmöglichkeiten für Kinder. Die Attraktion der Wassertretanlage könne noch um einiges gesteigert werden. Dazu müssten circa 80 Prozent des alten Baumbestands entfernt werden. Am Bach seien dann auch Schülerworkshops möglich, schilderte Plaszewski.

Rathausvorplatz

Bernhard Blaffert berichtete von einem Rathausplatz in Aichhalden mit Narrenbrunnen, Wasserspiel und Ruhebänken, wodurch eine neue Begegnungsstätte entstehen könne. Für den Narrenbrunnen gebe es bereits eine private Initiative.

Wie der Bürgermeister abschließend resümierte, dürfe die bisherige Arbeit nicht im Sande verlaufen. Die Gemeinde werde mit den Arbeitsgruppen an den Themen weiterarbeiten. Wer Lust habe, dürfe sich einer Gruppe gerne anschließen. Es lägen Listen hierfür aus, in der sich jeder eintragen könne, gab der Rathauschef die weitere Vorgehensweise bekannt.