Im Kinderhaus Aichhalden werden immer mehr Betreuungsplätze für verlängerte Öffnungszeiten benötigt. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat ist sich einig / Nachfrage nach verlängerten Öffnungszeiten steigt an

Beim Kinderhaus Aichhalden ist zuletzt die Nachfrage für Betreuungsplätze mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ) deutlich angestiegen. Dieser soll mit der Umwandlung einer Regelgruppe in eine VÖ-Gruppe begegnet werden.

Aichhalden. Wie Hauptamtsleiterin Fabienne Legler in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag erläuterte, kämen diese Anfragen relativ kurzfristig, weil Eltern ihre Arbeitszeiten anpassen müssten. Bisher habe das Kinderhaus immer schnell und flexibel reagieren können.

Um den VÖ-Bedarf auch künftig abzudecken, habe das Kindergarten-Kuratorium in einer Sitzung vorgeschlagen, zum 1. Januar 2019 eine bisherige Regelgruppe in eine VÖ-Gruppe umzuwandeln. Allerdings fielen dadurch drei Betreuungsplätze weg, wodurch nur noch 115 Ü 3-Plätze zur Verfügung stünden. Da gemäß der Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2018/19 insgesamt 117 Plätze gebraucht würden, entstünde kurzfristig ein kleiner Engpass.

Dieser könne überbrückt werden, weil angehende Schulkinder in der Regel im August, in dem die Einrichtung drei Wochen geschlossen habe, nicht mehr den Kindergarten besuchten, schilderte Legler.

Kurzfristige Überbelegung zulässig

Für das Kindergartenjahr 2019/20 reduziere sich der Bedarf von Ü 3-Plätzen auf 112 und auch die Erhebungszahlen für das Jahr 2020/21 deute auf sinkenden Bedarf hin. Bei der Umwandlung entstehe ein Personalmehraufwand von 14 Prozent oder umgerechnet rund 8630 Euro.

Einen anderen Vorschlag habe der Kindergarten unterbreitet. Demzufolge soll eine bestehende Kleingruppe mit zwölf Plätzen auf 20 Plätze erhöht werden. Allerdings erlaube das Kindergartengesetz nur eine Erhöhung auf 28 Plätze.

Die Aufstockung würde somit einen Puffer von 14 Ü 3-Plätzen, in mehreren Monaten sogar über 30 Plätzen zur Folge haben. Zudem verursache diese Maßnahme Personalmehrkosten von circa 45 000 Euro, rechnete die Hauptamtsleiterin vor.

Die Verwaltung empfehle deshalb, eine Regelgruppe zum 1. Januar in eine VÖ-Gruppe umzuwandeln und im Frühjahr 2019 mit dem Träger der Einrichtung zu prüfen, ob eine Aufstockung der Gruppe wirklich erforderlich ist. Wenn dies der Fall sei, könne kurzfristig reagiert werden, da die Räumlichkeiten vorhanden seien, bestätigte Legler.

Bürgermeister Michael Lehrer gab zu Bedenken, dass eine Bevorratung von zeitweise über 30 Ü 3-Plätzen in den Umlandgemeinden auf Unverständnis stoßen würde, da auch diese dringend Personal für ihre Kindergärten suchten. Auch gegenüber dem Kindergarten in Rötenberg wäre eine Aufstockung nicht ganz fair, da dieser proppenvoll sei, so Lehrer.

Im Ratsgremium bestand Einigkeit, dass der Vorschlag der Verwaltung in jeder Hinsicht sinnvoll ist. Rat Hans Wössner wollte wissen, ob die Überbelegung einer Gruppe für einen kurzen Zeitraum erlaubt sei. "Ja, das geht. Jede Gruppe darf kurzfristig mit zwei Kindern überbelegt sein", versicherte Lehrer.