Tim Wiedmann ist 33 Jahre alt und stammt aus Rötenberg. Er gab als erster seine Kandidatur bekannt. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterwahl: Tim Wiedmann geht parteilos ins Rennen um den Chefsessel im Aichhalder Rathaus

Als erster von bislang sieben Bewerbern hat der 33-jährige Tim Wiedmann seine Kandidatur zur Bürgermeisterwahl am 23. April bekannt gegeben.

Aichhalden. Er geht parteilos ins Rennen um den Rathaussessel. Tim Wiedmann, Sohn von Ratsmitglied und Bürgermeister-Stellvertreter Stefan Wiedmann, ist im Ortsteil Rötenberg aufgewachsen. Nach Grundschule Rötenberg und erfolgreichem Realschulabschluss in Schramberg begann er eine Ausbildung zum Technischen Zeichner bei der Firma Vochatzer Heizung, Klima und Sanitär in Schramberg. 2006 wechselte er zum Unternehmen Maurer GmbH & Co. KG im Stadtteil Sulgen.

Masterstudiengang

Drei Jahre später drückte Wiedmann in Stuttgart wieder die Schulbank und erwarb die Fachhochschulreife, dem sich ein Studium an der HfWU (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt) in Nütringen mit Schwerpunkt Stadtplanung anschloss. Seinen Masterstudiengang begann er zunächst in Dortmund an der Technischen Universität Fachrichtung Raumplanung.

Auf halbem Weg, wie er schildert, habe er sich dann für die Universität in Kassel für Stadt- und Regionalplanung entschieden, "weil sich das mehr auf Aufgaben im ländlichen Raum konzentriert". Ende Juli/Anfang August könnte er seine Masterarbeit beginnen, "falls ich nicht Bürgermeister werde", wie er betont.

Die Verbundenheit zur Heimatgemeinde und dem Schwarzwald ließen im Laufe des Januars den Entschluss in ihm reifen, sich um die Nachfolge des amtierenden Bürgermeisters Ekhard Sekinger zu bewerben. Dies habe er zuerst mit seinem Bruder besprochen, danach mit Studienkollegen. Von dem Vorhaben seien alle begeistert gewesen und hätten ihn in seiner Entscheidung unterstützt.

Als neuer Bürgermeister von Aichhalden wolle er mit dem Gemeinderat den eingeschlagenen Weg fortsetzen und alles dafür tun, dass beide Gemeindeteile noch näher zusammenwachsen.

Im Sauerland habe er an einem Studienprojekt teilgenommen, bei dem Infrastruktur und Daseinsvorsorge im ländlichen Raum Hauptthemen gewesen seien. Solche Maßnahmen seien auch auf die Gemeinde Aichhalden übertragbar.

Bei der Umsetzung wichtiger Maßnahmen wolle er die Bürgerschaft durch Befragungen mit einbeziehen, versichert der Bürgermeister-Bewerber. Des Weiteren will Wiedmann den Lokalpatriotismus stärken und dafür einstehen, dass mehr vor Ort und weniger online eingekauft wird. Zu Sekinger sieht Wiedmann mehrere Parallelen. "Ekhard Sekinger ist Rötenberger, war bei seinem Amtsantritt mit 35 Jahren fast gleich jung und als gelernter Banker auch kein Verwaltungsfachmann", schildert er und schiebt nach: "Mit letzterem werde ich mich intensiv beschäftigen müssen, weiß aber eine gut funktionierende Gemeindeverwaltung hinter mir".

Beste Lösung für Vereine

Durch sein langjähriges Engagement als Fußballspieler beim SV Rötenberg – er begann bereits mit fünf Jahren – wisse er auch, wie Aichhalder und Rötenberger "ticken". "Die Bildung einer Spielgemeinschaft zwischen FV Aichhalden und SV Rötenberg war sportlich gesehen die beste Lösung für beide Vereine. Ein gutes Beispiel, wie beide Orte noch näher zusammen rücken. Auf die Bürgermeisterwahl wird es daher keinen Einfluss haben, ob der Kandidat aus Aichhalden oder Rötenberg kommt", ist Wiedmann überzeugt, der auch beim Tennisclub Aichhalden-Rötenberg Mitglied ist.

u  Die Bürgermeisterwahl findet am Sonntag, 23. April, statt. Seit gestern gibt es zwei weitere Bewerber, sodass die Aichhaldener aktuell sieben Namen auf dem Wahlschein finden werden.