Sorgen bereitet dem Rat, wie es mit der Hauptschule in Aichhalden weitergeht. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bürgermeister-Stellvertreter Stefan Wiedmann spannt Bogen von Aichhalden bis in die Welt

Wenn es nach Ratsmitglied und Bürgermeister-Stellvertreter Stefan Wiedmann geht, kann die Gemeinde auf das Jahr 2019 ganz entspannt zurückblicken.

Aichhalden. In seinem Jahresresümee innerhalb der Ratssitzung wies Wiedmann auf den neu gewählten Gemeinderat und den Baubeginn der Dreifeld-Sporthalle hin. Es sei erfreulich, dass mit Heike Hug weiterhin eine Frau am Ratstisch sitze.

Das Jahr 2019 habe Menschen weltweit nachdenklich gemacht und viele über die weitere Zukunft in Ängste versetzt. Er sei aber erleichtert, dass junge Leute sich wieder für Politik interessierten und aktiv versuchten, Druck auf die Mandatsträger und Wirtschaft auszuüben. Zuletzt sei das vor gut 50 Jahren mit der Studentenbewegung so gewesen, erinnerte sich Wiedmann. Populismus, Nationalismus und Egoismus hätten viele politische Entscheidungen geprägt.

Die Kommunikation der Menschen untereinander habe sowohl in politischen Führungsetagen als auch bei Otto Normalbürger eine Qualität angenommen, die Anlass zu größten Befürchtungen gebe. Digitale Kommunikationsplattformen würden genutzt, um zu verleumden, Unwahrheiten zu streuen und andere mit einer Sprache aus der untersten Schublade verbal anzugreifen. Im Gemeinderat Aichhalden werde erfreulicherweise miteinander und nicht übereinander diskutiert und geredet.

Zu denken geben müssten einem Unwetter, Überschwemmungen, Erdbeben und Waldbrände von gigantischen Ausmaßen. Selbst in Ländern, in denen es sonst zu drei Viertel im Jahr regne, herrschten Dürren. All dies müsste die Menschen veranlassen, Maßnahmen zu ergreifen, "denn wir haben diese Welt von unseren Vorfahren nur geliehen". Er sehe es als Aufgabe des Gemeinderats, weiterhin mit gutem Beispiel voranzugehen und den Mitbürgern zu zeigen, wie mit der Umwelt umzugehen sei. Bei Themen wie Energie und Heizung in gemeindeeigenen Gebäuden habe der Rat weitreichende Beschlüsse gefasst. Dazu gehöre auch das Kalte-Nahwärme-Projekt im vor der Erschließung stehenden Baugebiet "Güntershöhe III". Bei der Vermarktung dieses Tuns sei man bisher äußerst zurückhaltend gewesen. "Lasst uns doch die Bevölkerung dabei mitnehmen, es uns gleich zu tun", forderte Wiedmann. Die Voraussetzungen für ein liebens- und lebenswertes Dorf seien gut, selbst wenn man vom öffentlichen Nahverkehr beinahe ausgeschlossen sei.

Leider habe es in 2019 auch Projekte gegeben, die nicht so richtig in die Gänge gekommen seien. Hierzu zähle er den geplanten Neubau einer Seniorenresidenz, das Gasthaus Engel sowie die Sorgen um den Erhalt der Werkreal- und Hauptschule. Auch das Bauprojekt für ältere Bürger in Rötenberg sei von der Bildfläche verschwunden. Für die Einwohner sei es wichtig, dass der Gemeinderat weiterhin gewillt sei, seine Hausaufgaben zu erledigen.

Er bedanke sich bei allen, die sich für die Belange der Heimatgemeinde eingesetzt hätten, schloss Wiedmann seine Abschlussrede.